Als wäre es gestern gewesen kann ich mich daran erinnern als mir der Postbote Anfang 2020 einen Pizzakarton mit Adressaufkleber in die Hand drückte. Darin befand sich die Debüt-EP der belgischen Death/Thrasher von SCHIZOPHRENIA. Und mit „Recollections of the Insane“ schleudern sie nun ihr vollwertiges und weithin erwartetes Debütalbum in ihre Fanschar.

Ich muss es leider so offen sagen: die ersten Durchläufe waren eher ernüchternd. Ich könnte noch nicht mal sagen, dass es schlecht war was es zu hören gab. Nein, durchdachte und dennoch brutale Epen zwischen Death und Thrash, wobei ich sagen würde der US-Tod beeinflusste Death Metal Anteil hier doch deutlich überwiegt.

Aber nun, nach ein paar Durchläufen bin ich richtig warm geworden und muss doch sagen: Es gibt einiges zu entdecken auf der Platte. ‚Cranial Disintegration‘ hat vermutlich der ein oder andere schon im Video bestaunen können. Man findet immer wieder Passagen, die eindeutig von DEATH oder auch ATHEIST (‚Sea of Sorrow‘) abgekupfert sind. ‚Monolith‘ ist ein Blast Monster und geht flott nach vorne weg ohne nur stumpf zu ballern. Dazu gesellt sich weiter Hochwertkost aus dem Grenzgebiet von Thrash und Death Metal. Einige Soli wie in ‚Souls of Retribution‘ zeigen auch die Fähigkeiten der Musiker recht deutlich.

Fazit: SCHIZOPHRENIA ist ein überzeugendes – wenn auch wenig innovatives – Debütalbum gelungen. Auch wenn es nicht ganz die Durchschlagskraft der Voices EP entwickelt. Ein paar Längen sind durchaus auszumachen. Schlußendlich muss man aber von einem guten Death/Thrash Album sprechen, welches noch einiges Potenzial nach oben offenbart. Gespannt bin ich auf die Tour im nächsten Frühjahr.

Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten

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