
SCEPTOR
Titel: WRATH OF THE GODS
Label: Metalizer Records
Spieldauer: 39:04 Minuten
VÖ: 03. Oktober 2025
US Metal von der Bergstraße? From South Of Hessen? Keine Frage, das geht.
Die Band um Gründer und Gitarrist Todde Lang, die macht eigentlich schon lang rum. Mit Wechseln in der Besetzung hatten sie immer wieder zu kämpfen. Darum ist aus der Gründungszeit sonst auch niemand mehr dabei. Zwischendurch hat man sogar pausiert. Aber dann gab es 2021 noch bei Pure Steel Records das Comeback Album „Rise To The Light„. Damals noch am Mikro zu finden war Bob Mitchell, den manche vielleicht von Attacker kennen. Leider erlitt dieser im März 2024 einen Schlaganfall, Grund genug Mikrophon und Metalkarriere an den Nagel zu hängen. Mit Florian Reimann (Ex-Destillery) fand sich aber ein starker neuer Sänger. Nach dem Aus von Pure Steel fand sich auch ein neues Label. So steht dem nächsten Schritt von Südhessen in die Welt nichts mehr im Wege.
Ein stimmungsvolles Intro führt uns in eine vergangene Welt. Es weckt Bilder von Galeerensklaven, Gladiatorenkämpfen und epischen Schlachten, die die ´Legion´ zu führen hat. Treibender, spannender, epischer Metal steht auf dem Menü. Auf den ersten Blick schon stark amerikanisch geprägt. Auch wenn etwas weniger Savatagesche Epik drin steckt. Dennoch ist alles fett und fesselnd. Also passend zum textlichen Konzept. Das führt uns, auch wenn das nicht wirklich eine neue Idee ist, in die Welt der Antike, der Götter des Olymp. Ihre Kämpfe und Streitigkeiten, die sie untereinander führten. Am Ende hatten sie doch vermeintlich Einfluss auf das Leben der einfachen Menschen. Oder zumindest uns Menschen einen Spiegel vorhalten, wie wir uns verhalten. Zwistigkeiten, Kriege, Gier, Größenwahn…
Allerdings hat sich im Vergleich zum Vorgänger etwas anderes eingeschlichen. Nicht nur gesanglich fällt das auf. Streckenweise erinnert mich Florian an unsere Lieblingsjungfrau Bruce. Der Typ hat da echt was in der Stimme. Vielleicht hat das auch Ingmar so empfunden. Denn dessen Bassspiel erinnert doch immer wieder auch an Steve Harris.
Obwohl das Level ja doch sehr hoch, meine zwei Lieblingsstücke dieser Scheibe stehen ganz am Ende. Da steht die Videonummer ´Poseidon´, die verdammt eingängig ins Ohr geht und sich wirklich festbeißt. Damit nicht genug haben SCEPTOR mit ´Throne Of The Damned´ die epischste Nummer ganz am Ende versteckt.
Das Ding hier, das ist für mich eine der besten Scheiben im traditionellen Metal in diesem Jahr. Da lege ich mich schon mal fest. Dass die dann auch noch von hier „um die Ecke“ kommt…
Mario Wolski vergibt 9 von 10 Punkten