SCALPTURE – FELDWÄRTS

SCALPTURE

Titel: FELDWÄRTS

Label: FDA RECORDS / FUCKING KILL RECORDS

Spieldauer: 38:39 Minuten

VÖ: 08. April 2022

Die Bielefelder Death Metaller von SCALPTURE veröffentlichen mit „Feldwärts“ ihren dritten Output. Und wer sie bislang nicht kannte sollte hier schleunigst nacharbeiten, denn die Ost-Westfalen haben hier eine saustarke Old School Death Metal eingetrümmert.

Wie schon auf den Vorgängeralben dominiert das Thema Krieg die Texte von SCALPTURE. Das ist gerade vor dem aktuellen Geschehnissen in der Ukraine eine nicht einfache Thematik. SCALPTURE verarbeiten in ihren Songs die Ereignisse aus dem Ersten Weltkrieg. Intoniert werden diese Songs in deutsch, englisch als auch französisch (‚Ils n’ont pas passé‘). Damit verleihen SCALPTURE ihren Kompositionen, die natürlich Anti-Kriegssongs darstellen, den europäischen und multinationalen Charakter der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. In diesem Kontext schafft die Band zwangsläufig eine höhere Dramatik und gleichzeitig Relevanz ihrer Scheibe.

Kommen wir zur Musik: Auch wenn SCALPTURE im Kern authentischen und old schooligen Death Metal zelebrieren, so haben sie immer den Blick in die Gegenwart gerichtet. Die Produktion ist nicht muffig und eintönig, sondern eher modern und breitwandig. So bringen sie alle Trademarks von den HM2-Gitarrenwänden, den wuchtigen Drums bis zum räudigen Gekehle von Sänger Thorsten Pieper perfekt in Szene und auf den Punkt. Sie bewegen sich stilistisch im Umfeld von Hail of Bullets, Asphyx aber auch Bolt Thrower. Aber wie gesagt: Gerade mit „Feldwärts“ bringen die Bielefelder neue Elemente in ihre Musik ein, die sie weitaus eigenständiger erscheinen lassen. Die Tracks sind auf den Punkt gespielt, heftig und mit hoher Durchschlagskraft. 

Besonders die schon fast als crustig zu bezeichnende Rhythmisierung in Form von Hardcore-lastigen D-Beats gefällt mir ausgesprochen gut und verleiht dem ganzen Material ein schönes Maß an Rotzigkeit. Und die Bassläufe erinnern stellenweise an Arbeiten von DiGiorgio oder Patterson. Damit haben sie ihre beiden gutklassigen Vorgängerscheiben nochmals toppen können.

Erscheint bei FDA Records und Fucking Kill Records, veredelt mit einem gar nicht so offensichtlichen aber inhaltlich nachdenklich machenden Eliran Kantor Coverartwork (u.a. Kreator, Hate Eternal, Immolation) und einer mächtigen Produktion. Neben CD, LP und digitaler Variante soll es auch eine Tapeversion auf Deftiger Anger Records geben. Death Metal Fan? Zugreifen!! Stark!!

Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten