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SAVAGE LANDS
Titel: ARMY OF THE TREES
Label: SEASON OF MIST
Spieldauer: 45:43 Minuten
VÖ: 14. Februar 2025
Gemeinsam von dem in Costa Rica ansässigen französischen Musiker und Aktivisten Sylvain Demercastel mit Freund und Megadeth Drummer Dirk Verbeuren im Jahr 2022 gegründet ist SAVAGE LANDS mehr als eine Band oder ein Projekt, sondern eine Non-Profit-Organisation, die mit Wissenschaftlern, Nationalparks und anderen Organisationen zusammenarbeitet und Projekte für Biodiversität und Aufforstung in Costa Rica und weiteren Ländern unterstützt.
Die beiden Musiker lernten sich Ende der 90er als Mitglieder der französischen Thrash Metal Band Artsonic kennen. Die Band besteht außerdem aus Poun und Etienne Treton (Black Bomb A) sowie Loco Muertes Florian Pons.
Seit ihrer Gründung hat die in den USA ansässige 501 (c) (3) NGO mit dem Geld aus ihrer Musik etwa 100.000 Quadratmeter Wald in Costa Rica erhalten. 100% der Tantiemen aus dem Debütalbum “Army Of The Trees“ kommen den laufenden Schutzprojekte in Costa Rica und anderen Ländern zugute. Das CD-Digisleeve der Scheibe besteht aus Ökopapier, während die LP auf Bio-Vinyl gepresst ist.
Als Band schießt man musikalisch aus allen metallischen Heavy, Modern, Thrash und Death Metal Rohren, ist an keinerlei stilistische Grenzen gebunden und kann so die Stärken der jeweils beteiligten Gäste voll ausspielen.
So präsentiert der mächtige Opener `Black Rock Heart´ eine Art Blackened Groove Metal und bringt die aggressiven Screams von Chloe Trujillo (Boulevard Of Eyes) und die magische Energie eines Kai Uwe Faust (Heilung) zusammen.
Anschließend wuchtet Obituary Frontmann John Tardy das schlammige `The Last Howl´ eine tonnenschwer Doom/Death/Sludge Walze aus dem Dreck und zollt mit seinen knurrenden Growls dem vom Aussterben bedrohten Brüllaffen seinen Tribut.
Die Mitwirkung von Arch Enemys Alissa White-Gluz verwunder nicht, engagiert sich die Kanadiern doch seit Jahren für Tier- und Umweltschutz und bekennt sich zum Veganismus und Straight Edge. Mit ihr, ihren variablen Vocals und Kenneth Andrews (Obituary) wird die Leadsingle `Ruling Queen´ zum rhythmischen, gitarrenlastigen Banger im Stile von beispielsweise Once Human.
Lord of the Lost schütten danach ihren “blood and glitter” über die harten Riffs des eindringlich-intensiven Krachers `Out of Breath´ aus, bevor es beim schlicht großartigen `Better Man´ weniger hart, fast bluesig, aber doch kraftvoll und massiv einhergeht.
All das kulminiert im hymnischen, kraftstrotzenden Titeltrack, der neben Julien Truchan (Benighted) viele weitere Pfeiler der Metalcommunity Frankreichs und verschieden sprachige Lyrics beinhaltet. Als weitere Gäste sind unter anderen Steeven Corsini (Loco Muerte), Aura Jager (Akiavel), David & Viber (Sidilarsen), Niko Jones, (Tagada Jones), Stéphane Buriez (Loudblast, Sinsaenum), Nils Courbaron (Bloodorn, Sirenia, DDC) und Aurelien Ouzoulias (The Beat Factory, Mörglbl) dabei.
Ein faszinierendes, abwechslungsreiches Album, das schon allein wegen der guten Sache, sozusagen ein wenig außer Konkurrenz eine sehr hohe Bewertung verdient hätte, diese aber auch durch die facettenreiche, musikalische Leistung, die hochkarätige Besetzung, die vielschichtigen Songs und die enorme Vielseitigkeit rechtfertigt.
Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten