SAÜC
Titel: CATARSI
Label: Independent
Spieldauer: 41:14 Minuten
VÖ: 16. Oktober 2025
Die Katalanen von SAÜC legen hier schon ihr zweites Album vor. Der Vorgänger ist mir leider nicht bekannt. Der soll aber, Gerüchten zufolge, in Gefilden zwischen Heavy Metal und Thrash unterwegs sein. Heavy ist das Material des Fünfers sicher heute auch. Von Thrash ist allerdings höchstens in homöopathischen Dosen zu hören. Dafür haben alternative und leicht progressive Elemente Einzug gefunden.
Das Ganze klingt aber rau und grob genug, um einem Traditionalisten wie mir nicht quer im Magen zu liegen. Dafür sorgt zum einen der tiefe, sonore Gesang von Alex Fuentes. Der schafft es, seinen Zorn und seine Gefühle in seiner Darbietung überzeugend zu bündeln. Dazu kommt das starke Riffing und eine angenehme Melodik der beiden Gitarristen Rubén Peries und Edu Arjona.
Passend zu den Themen kommen Songs wie ´Béstia´, das sich kritisch mit den in Spanien wohl immer noch beliebten Stierkämpfen auseinandersetzt, oder ´Després Del Silenci´ mit einer gesunden Härte. Letzterer Song dreht sich um sexuelle Gewalt, ein Thema das immer noch und wohl noch für lange auf dem Tisch ist. Auf den Tisch gehört. Die hier unterstützende Sängerin Kristina Vega (Cobra Spell) habe ich vorher noch nie so überzeugend leidenschaftlich erlebt. Mit ´Serias Tu´ hört man eine emotionale Ballade.
Wie immer kommt das Beste zum Schluss. Das zehnminütige dramatische ´Indíbil I Mandoni´ geht auf die Spuren der Literatur ihrer Heimat. Joan Baptista Xuriguera i Parramona stand während des spanischen Bürgerkrieges auf der Seite der Republikaner. Darum lebte er auch geraume Zeit im französischen Exil. Vielleicht auch durch diese Eindrücke verfasste er das gleichnamige Poem, das 1955 erschien. Es handelt von zwei Brüdern, die im dritten Jahrhundert vor Christus einen Aufstand hispanischer Stämme gegen die Römischen Besatzer anführten. Ihnen ist auch ein Denkmal in Lleida, der Heimatstadt der Band SAÜC gewidmet. Und jetzt auch ein musikalisches Denkmal. Hier bündeln SAÜC alle ihre Stärken. Drama, Pathos, stille Momente, derbe Thash Attacken.
Bei aller Stärke, zu Hause dürften sie vielleicht bald zu den größeren Nummern gehören. Der FC Barcelona des Metal sind sie aber noch nicht. Der Weg nach oben ist aber angetreten.
Mario Wolski vergibt 7,5 von 10 Punkten


