So, so, SANGUISUGABOGG, interessanter Name. Schweden, Finnen oder Portugiesen? Nope, Amis aus dem Bauernstaat Ohio mörteln hier meuchelnd durch die klangliche Botanik. Bandname auf dem Cover? Reisig im Wald läßt mehr erkennen als hier. Das könnte mir gefallen…

Vornehmlich langsamen bis mittelschnellen Death Metal der rustikalen Sorte spielen SANGUISUGABOGG hier. Mördergrooves und knochenzerfetzende Gitarren trumpfen hier auf. Die Stimme ist tief gruntend, dabei eher selten mit Harmonizern verzerrt. Nun könnte man sagen, dass solche Album dutzendweise veröffentlicht werden. Da müsste ich sicherlich teilweise recht geben, aber kann großteils guten Gewissens widersprechen. Hier sind keine Stümper am Werk. Auch die Produktion ist ansprechend und drückt. Der Drumsound mag diskutabel sein, aber für mich passt er perfekt. Auch wenn die Amis erst seit gut zwei Jahren existieren, wissen sie um ihre Fähigkeiten und die klare stilistische Ausrichtung ihres grobschrötigen Death Metals. Die Songs bieten genug Platz für treibende Parts wie zum Beispiel im Titeltrack oder Blastattacken im abschließenden ‚Felching Filth‘. Und beim dramatisch-instrumentalen Zwischenspiel ‚Pornographic‘ sind mir fast die Tränen gekommen.
Alles in allem eine nahe am Hobbes’schen Naturzustand stattfinde Gore-Sause, ultrabrutal und ultrafett. Wer ein Pfund Mett zum Frühstück mit fünf Weißbier verträgt und danach noch ne Runde pumpen geht, sollte SANGUISUGABOGG auf den Lauschern haben. Feines Debüt! Für Connaisseure von Mortician, Fulci oder auch Cerebral Rot. Macht richtig Spaß!

Ingo Holzhäuser vergibt 8,5 von 10 Punkten

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