Norwegens Hüter des Doom Heavy Metal, SAHG, sind zurück und zwar mit ihrem sechsten Studioalbum “Born Demon”. Die Band aus Bergen besteht seit 2004 und hat bisher eine EP und fünf Langspieler veröffentlicht. Das Trio um Olav Iversen (Vocals, Guitars), Tony Vetaas (Bass) und Mads Lilletvedt (Drums) beschloss SAHG neu zu erfinden, denn eigentlich liegen die musikalischen Wurzeln der Skandinaver im Rock- und Proto-Metal der 70er Jahre. Doch durch häufigere Wechsel im Line-Up folgten die drei Musiker ihrem Instinkt, dem sie auf “Born Demon” freien Lauf ließen.

Produziert haben SAHG ihr Album selbst, haben sich im Polyfon Studio in Bergen verschanzt und in dem alten Radiostudio, dessen Räume mit altem Holz verkleidet sind, ihr Album live aufgenommen. Das Mixing/Mastering übernahm Russ Russell (Napalm Death/Dimmu Borgir). “Born Demon” wird es als CD und LP geben und ist auf verschiedenen Streaming-Plattformen zu hören. Das Album hat eine Spielzeit von rund 40 Minuten und ich bin sehr gespannt, was mich auf “Born Demon” erwartet.

´Fall Into The Fire´ ist der knackige Einstieg in “Born Demon”, dem die Singleauskopplung ´House Of Worship´ und der Titeltrack folgen. Während die ersten beiden Songs in die Abteilung Heavy Metal passen, wird es bei ´Born Demon´ doomig und düster-okkultisch. An dieser Stelle verweise ich auch mal auf das creepy Artwork, welches in der Vinyl-Fassung noch besser zur Geltung kommen dürfte. Im gruseligen Song geht es um den Nachwuchs eines Menschen und eines Dämonen. ´Descendants Of The Devil´ ist nicht so düster, paart aber Doom und Heavy Metal sehr gelungen. Der Teufel ist auch in ´Black Cross On The Moon´ unterwegs, dieses Mal, um die Seelen der Verlorenen einzusammeln. Dass das Böse unsterblich ist, wissen wir spätestens durch die “Evil Dead” Filmreihe und ́Evil Immortal` könnte da wunderbar als Soundtrack dienen. SAHG bewegen sich hier und in ´Salvation Damnation´wieder mehr im Bereich Heavy Metal, ohne ihre gruseligen Pfade zu verlassen. 

Über ´Killer Spirit (From Outta Hell)´ verrate ich hier mal nur, dass er, ebenso wie der norwegische Klassiker ´Heksedans´, der ursprünglich 1977 von Bergens Troubadour-Legende und Nationalheld Jan Eggum veröffentlicht wurde, zu meinen Favoriten gehört. ´Heksedans´ kommt in norwegischer Sprache und ist brutal eingängig. Schaut euch gerne das Video zum Song an, der sich um die Hexenverbrennungen in Bergen dreht, die sich bis ins 17. Jahrhundert dort zugetragen haben. ´Destroyer Of The Earth ́ ist der finale Song von “Born Demon”, wabert in einem dunkel-doomigen Groove aus den heimischen Boxen und legt im Verlauf einen Zahn zu. 

SAHG meldet sich mit “Born Demon” nach sechs Jahren ohne Album eindrucksvoll zurück. Die Norweger gefallen mir mit ihrem Hang zu düsteren Lyrics und der zugehörigen Musik ziemlich gut. Das Trio weiß, wie man mit Stimmungen spielt und wechselt von Doom nach kraftvollem Heavy Metal. Wer für seine Halloween Party einen Soundtrack sucht, der findet ihn in “Born Demon”. Denn neben den gruselig-düsteren Melodien gibt es auch die Songs für die Headbanger-Fraktion mit schneidenden Riffs und hohem Tempo, samt kraftvollen Bässen und Gitarrensoli zum Air-Guitar spielen. 

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten

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