
SACROSANCT
Titel: KIDRON
Label: RPM-ROAR
Spieldauer: 57:28 Minuten
VÖ: 07. März 2025
Da hilft nur ein kurzer Ausflug in die Vergangenheit: die früheren Thrash Metaller wurden bereits 1988 in den Niederlanden gegründet und veröffentlichten Anfang der 90er die drei beeindruckenden Scheiben “Truth is – what is”, “Recesses for the depraved” und “Tragic intense”.
Mit dem Wiedereinstieg von Gründungsmitglied, Produzent und Gitarrist Randy Meinhard (ex-Pestilence) nach einer 25-jährigen Pause und mit dem vierten Studioalbum “Necropolis“ begann im Jahr 2018 das erfolgreiche Comeback der Truppe, das nun mit der neuen Scheibe “Kidron“ fortgesetzt werden soll.
Stilistisch ist seit dem Vorgänger eine Neuausrichtung zu kantigeren, melodischeren und atmosphärischen Progressive/Heavy Metal Sounds festzustellen, zu denen nicht zuletzt der 2022 hinzugestoßene ukrainische Fronter Max Morton (Maksym Pasichnyk) mit seinem kraftvollen Organ maßgeblich beiträgt.
SACROSANCT legen ihren Fokus auf wuchtige und doch harmonische Gitarrenarbeit und melancholische und doch starke Melodien verbunden mit nachdenklichen Texten. Die acht brandneuen Songs wie das fesselnde `Avenging Angel´, das treibende `Coming Of The Scorpion´ und das stimmungsvolle `Gethsemane´ sind zugleich leidenschaftlich, komplex und zugänglich und lassen hinsichtlich Tempo und Härte immer wieder die Thrash Metal Roots der Truppe durchscheinen.
Besonders überzeugend fällt zudem der abschließende Dreierpack aus: der flotte Thrash/Power Metal Brocken `Still Open Sore´, der intensive, vielseitige Neunminüter `Before It Ends´ und die abschließenden balladesk-hymnischen `The Pain Still Lasts´ Vollbedienung, die im Mittelteil nochmals richtig Fahrt aufnimmt und mit deren Neuaufnahme des Schlusstracks des bereits erwähnten Vorgängers “Necropolis“ gleichzeitig die stimmungsvolle Verbindung zur Vergangenheit hergestellt wird und sich der Kreis somit schließt.
Fazit: großartige Songs und facettenreichen Arrangements mit düsterer Atmosphäre, treffsicheren Hooks und grandiosen Vocals machen “Kidron“ zu einem Fest für Progfans der etwas härteren und doch melodischen und nicht überkomplizierten Gangart.
Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten