SACRIFIRE – THE ART OF DECAY

SACRIFIRE

Titel: THE ART OF DECAY

Label: Apostasy Records

Spieldauer: 46:30 Minuten

VÖ: 29. September 2023

SACRIFIRE veröffentlichten Ende September ihr Debütalbum “The Art Of Decay” bei ihrem Label Apostasy Records. Die Band besteht aus erfahrenen Musikern und setzt sich aus Sänger Dirk Weiß (WARPATH), Gitarrist und Bassist Jochen Trunk (DISBELIEF) sowie Drummer Fabian Regmann (DÉCEMBRE NOIR, Ex-DISBELIEF, Ex-NEVER COMES SILENCE) zusammen. 2020 machten sie mit ihrer selbstbetitelten EP auf sich aufmerksam. Bevor wir über die zehn neuen Songs sprechen, die SACRIFIRE auf “The Art of Decay” gepackt haben, möchte ich Jörg Uken (TEMPLE OF DREAD) erwähnen, der die Scheibe im Soundlodge Studio in Rhauderfehn produzierte. Das starke Cover-Artwork stammt von Augusto Peixoto (MEMENTO, Ex-IN SOLITUDE).

Der Opener ´Into Infinity´ ist düster, der Gesang dementsprechend dunkel, fast melancholisch. In ´Emptiness´ begrüßt Sänger Dirk Weiß eben jene Leere, seinen alten Freund. Auch hier schwingt Traurigkeit aus den Boxen, die mit mehr musikalischem Druck untermauert wurde, besonders stark sind hier die Gitarrenklänge von Jochen Trunk. Bei Song Nummer drei, ´Arms Of Morpheus´, sind wir in ähnlichen Dark/Gothic Rock Gefilden wie sie schon in ´Into Infinity´ serviert wurden, im nachfolgenden ´Remembrance´ mischen SACRIFIRE ein bisschen melodischen Todesstahl bei und dürften so zarte Kopfnicker ernten. Über `My Sanctuary´ und dem herrlichen ´Transmigration´ das instrumental gehalten ist und das Ohr mit sehr schönem Klavierspiel verwöhnt, geht es zu ´If They Could Speak´ das der bisher härteste Track auf  “The Art Of Decay” ist und mit seinem Doom-Death Mix wie auch den harschen Vocals zu überzeugen weiß. ´Juggernaut´ schlägt ähnlich harte Töne wie sein Vorgänger an, ´Breath Of Life´ hat eine Spieldauer von fast sieben Minuten und lädt zum Verweilen ein, vielleicht bei einem Glas Wein, ebenso wie der finale Song ´Pain Of Deception´, der ein Album abschließt, dass sich dem Hörer nicht sofort offenbaren möchte, sondern Zeit einfordert. Zeit und Hingabe seitens des Hörers, denn SACRIFIRE haben ihren guten Job schon erledigt.

SACRIFIRE hatten für ihre Release Show für “The Art Of Decay” die Jungs von Wolfskull als Support im Gepäck und schnürten damit ein absolut mächtiges Dark Music Live-Paket. Mir gefallen die ruhigen Melodien auf der Debütscheibe von SACRIFIRE richtig gut, auch der Mix mit härteren Klängen passt für mich. Ich habe schon oben geschrieben, dass man sich mit diesem Album und seiner Lyrik beschäftigen sollte. Das gelingt am besten wenn es um einen herum ruhig ist, man das Liedblatt zur Hand hat und sich auch sonst eingerichtet hat um einen Abend mit guter Musik von Vinyl oder CD zu verbringen – ich bevorzuge die 12” Scheibe, denn da kommt auch das sehr gelungene Coverartwork gut zur Geltung. Gebt euch also gerne dem widerspenstigen Kind hin, das düsteren Mid-Tempo-Doom und Gothic Metal vereint, wie es Apostasy Records in der Beschreibung des Albums formuliert. Lasst aber auch den Death Metal Cousin in die Runde, der hin und wieder auftaucht.

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten