SABIENDAS – REPULSIVE TRANSGRESSION

SABIENDAS

Titel: REPULSIVE TRANSGRESSION

Label: MASSACRE

Spieldauer: 38:59 Minuten

SABIENDAS stehen für traditionell ausgerichteten Death Metal aus dem Ruhrpott. ‘Repulsive Transgression‘ ist immerhin das mittlerweile dritte Langeisen der Truppe um Alexandra Rutkowski, die sich nicht zuletzt durch ihre Live-Shows, einen guten Namen gemacht hat.
Nach ertönen des obligatorischen Intros wird dann mit ‘The Human Centipede‘ losgedroschen. Hier zeigt sich die eingeschlagene Marschrichtung: Während der neun Songs herscht konsequent klassisches ‚in die Fresse“ Death Metal Riffing. Ein stetiger Wechsel zwischen slow- , mid-tempo Banger-Parts und vorzugsweise Blastspeed, beugt irgendwelcher möglicher Langeweile vor und ein trockener aber druckvoller Sound rundet das rohe Bild ab. Zu dem gesellen sich entsprechende Texte, bei denen es um extreme Gewalt, Kannibalismus und Horrorthemen geht. Mehr Death Metal geht nicht. Also: klassische Todesmetal Riffs, hier und da ein Gitarrenlick drüber gelegt und fertig ist das Todesbrett. Nein, nicht wirklich, denn SABIENDAS schreiben richtige Songs mit erkennbaren Strukturen …und das ist auch gut so, denn so bekommt eine Band erst ihren Wiederkennungswert.
Einige Tracks wie ‘Served Cold‘ oder das anfangs an alte Morbid Angel erinnernde ‘The Grey Man‘ haben wirklich überzeugende Momente, andere Songs bzw. Songparts kommen nicht wirklich bei mir an. Zum Beispiel ‘The Siege‘ entfacht in den Bridges und Zwischenparts phasenweise ein wirklich cooles Death Metal Gewitter aber das Hauptriff, wirkt auf mich einfach zerfahren und wenig überzeugend. Jans Vocals bzw. kehlig, rauhe Growls sind für das Songmaterial absolut passend, zeigen auf Dauer aber recht gleichbleibende Phrasierungen und bleiben so in meinen Ohren unspektakulär, auch wenn beispielsweise bei ‘Zombified‘ gedoppelte Vocals für Abwechslung sorgen.
Geschmack ist Bandbreite , so auch hier: während andere Schreiberkollegen SABIENDAS Leistung gerade abfeiern, lautet mein eigenes Fazit: Ein Album mit wirklich guten Momenten aber insgesamt nicht der grandiose Death Hammer, den man beim Lesen manch anderer Reviews erwartet hätte.

Sven Bernhardt vergibt 7 von 10 Punkten