RUNESCARRED – THE DISTANT INFINITE EXPANDED EDITION

RUNESCARRED

Titel: THE DISTANT INFINITE EXPANDED EDITION

Label: SELF RELEASED

Spieldauer: 74:54 Minuten

RUNESCARRED sind eine Progressive Power Thrash Metal Band aus Austin, Texas. Die US-Amerikaner versuchen, mit einer Wiederveröffentlichung ihres letztjährigen Longplayers als „The Distant Infinite Expanded Edition“ bei den potentiellen Plattenkäufern zu punkten.

Dabei ist die Mischung des texanischen Quintetts aus knackigem Thrash und einzelnen melodischen, vor allem aber progressiven Elementen durchaus ansteckend und unterhaltsam sowie gespickt mit Energie, Kraft und Spielfreude. Das zeigt direkt der erste Song ‚Hexit‘ und ist mit seiner Power und den Gruppen-Shouts im Chorus der perfekte Opener.

Der texanische Fünfer entfesselt eine enorm groovige Wucht mit mal mehr, mal weniger Prog-Anleihen und mal höherem, mal eher gemäßigtem bis hin zu beinahe schleppendem Tempo. Der Härtegrad pendelt zwischen massiven Attacken und verspielter Proggigkeit.

‚Inviting Rivers‘ glänzt mit Stakkato-Riffs, kurzem Solo und gutem Refrain. ‚Swallow Your Tail‘ hingegen beginnt wuchtig-schleppend, steigert sich aber bis hin zu kurzen Blastbeats und einem fetten Solo.

Deutlich schneller und proggiger geht es bei den folgenden ‚Legionem Eclipse‘ und dem ruhigeren ‚Twisting Flesh‘ zur Sache, mit seiner Atmosphäre und seinem langen Solo eines der Highlights der Scheibe.

Die manchmal etwas eintönigen Vocals des Frontmanns überzeugen mich dann in der grandiosen Ballade ‚Sorrow Is‘ und beim abschließenden, mächtigen ‚Mammoth‘ dann doch nochmal so richtig. Doch eigentlich soll es hier ja auch und vor allem um die “Expanded Edition“ gehen.

Diese besteht aus sechs akustischen Bonustracks, darunter mit ‚Twisting Flesh‘ und ‚Swallow Your Tail‘ zwei Songs des regulären Albums. Das rein instrumentale mit Pianoklängen startende ‚Strawman‘ ist eine gute Einleitung, aber die im Infotext angepriesene stilistische Weiterentwicklung erschließt sich mir nicht. Auch von der Entdeckung dieser neuen akustischen Seite der Band und sogar von einem ganz neuen musikalischen Level ist dort zu lesen.

Auch die beiden auf dem regulären enthaltenen Kompositionen, die ja ebenfalls zu meinen Favoriten gehören, gefallen mir in der dort enthaltenen Version deutlich besser. Meine Bewertung bezieht sich daher auf das reguläre Album, da sie sich durch die Boni schlichtweg weder nach oben noch nach unten verändert hätte.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten