ROYALE LYNN – BLACK MAGIC

Royale Lynn - Black Magic

ROYALE LYNN

Titel: BLACK MAGIC

Label: Epitaph Records

Spieldauer: 35:03 Minuten

VÖ: 27. Juni 2025

Yeah, ROYALE LYNN ist eine junge, sowohl musikalisch wie textlich anbetungswürdige Allround-Künstlerin, die die Welt in dieser Form wahrscheinlich noch nie gesehen oder gehört hat. Was soll ich als Rezensent noch groß eigene Worte verlieren, wenn es der Promotext zum Album bereits perfekt beschreibt?

Demnach ist das Debütalbum „Black Magic“ schlicht und einfach eine…

„…rohe Erkundung von Royales persönlichen Kämpfen mit der psychischen Gesundheit, verwoben mit einer von Mythologie und Fantasie inspirierten Erzählung. In Anlehnung an die Legende von der Büchse der Pandora steht jeder Song für etwas „Böses“, das aus der Büchse der Pandora in die Menschheit entkommen ist.“

Auch die knallharten Zahlen und Fakten überzeugen sofort:

„Royale Lynn experimentiert mit einem nostalgischen, von Alt-Metal beeinflussten Hard-Rock-Sound, der bereits über 1 Million Follower in den sozialen Netzwerken und über 65 Millionen Streams weltweit erreicht hat. Auf ihrem Debütalbum beweist die bekennende „Metallerin aus einer Kleinstadt“ ihre Fähigkeit, die Kluft zwischen zwei scheinbar unterschiedlichen Welten zu überbrücken, indem sie einen umfassenden musikalischen Scharfsinn und tiefe Songwriting-Wurzeln einbringt, um ihre visuelle und klangliche Identität zu verbessern.“

Und bevor man das selbstgeißelnde Lack- und Leder-Büßergewand der armen ROYALE LYNN als plump bezeichnet, sollte man sein Augenmerk bitte auch mal auf ihre total tiefgründigen Texte richten, die der total tiefgängigen Musik von „Black Magic“ in wirklich nichts nachstehen:

In jedem Song geht es um psychische Gesundheit; ich möchte meine Geschichten in der Hoffnung erzählen, dass sie anderen helfen. Am Ende des Tages denke ich, dass nicht genug über psychische Gesundheit gesprochen wird… und wenn meine Songs jemandem so helfen, wie mir die Musik meiner Lieblingsband über die Jahre hinweg geholfen hat, ist das alles, was für mich zählt. Ich glaube, dass Musik Leben rettet. Als ich aufgewachsen bin, hatte ich Probleme, mit meiner psychischen Gesundheit umzugehen, und ich weiß, dass einige meiner besten Freunde auch damit zu kämpfen hatten. Ich glaube, diese Musik gibt uns einen sicheren Raum, in dem wir ehrlich zu uns selbst sein können. Ich wollte der Gemeinschaft zeigen, dass sie nicht allein sind.

Heller und durchdringender Anspieltipp ist ganz klar der musikalisch kaum noch zu übertreffende, aber auch lyrisch grandiose und höchstphilosophische Opener dieses Jahrhundertalbums, der auch visuell wirklich alle heutzutage relevanten Rockgrößen ganz klar in den Schatten stellt:

„In Anlehnung an Hard-Rock-Ikonen der 2000er Jahre wie Evanescence und Flyleaf präsentiert Royale die Leadsingle „GREED“ mit hellem, durchdringendem Gesang, der sich über die drängende, donnernde Instrumentierung des Tracks erhebt. Das dazugehörige Musikvideo, bei dem Scott Hansen (A Day To Remember, Sevendust) Regie geführt hat, spielt in einer düsteren, futuristischen Fantasiewelt und zeigt eine in Leder gekleidete Royale, die zusammen mit ihrer Band und einer Armee von gruseligen, maskierten Gestalten auftritt, die für die „Gier“ stehen.“

Jetzt aber mal ernst:

Was ROYALE LYNN auf „Black Magic“ verzapft, ist einfach einfach nur eine unglaublich billige und schablonenartigen KI-Mischung aus vor Jahren mal erfolgreichen Pop-Metal-Bands wie Evanescence, In This Moment oder Linkin Park und massenkompatiblem Fließbandpop a lá Christina Aguilera, Britney Spears oder Lady Gaga. Mit Hardrock oder Metal hat das abgesehen von der hörbar aus dem PC kommenden Rock-Instrumentierung nichts mehr zu tun. Und angesicht des sterilen und schablonenartigen Songwritings wäre das für die genannten Acts sogar noch eine Beleidigung.

Oder halt perfekter Kandidat für die Wacken-Hauptbühne und die zahlreichen Möchtegern-Metaller, die sich abseits ihrer gewohnten Dorfdisko noch an etwas Latex auf der Bühne aufgeilen müssen…

Joe Nollek vergibt 1 von 10 Punkten