ROYAL DESOLATION – PUPPET DANCE

ROYAL DESOLATION

Titel: Puppet Master

Label: Sonic Attack Records

Spieldauer: 36:51 Minuten

VÖ: 22. April 2022

ROYAL DESOLATION stammen aus unserem Nachbarland der Schweiz und erschütterten bereits 2019 mit “Lost”, einer EP mit fünf Songs, die Alpen und ließen die Fische im Bodensee vorzeitig laichen. Am 22.04.2022 veröffentlichte das Quintett ihren ersten Langspieler mit “Puppet Dance” über das Label Sonic Attack Records, dass zu Ex-Noise Gründer Karl Walterbachs Managementfirma Sonic Attack gehört, welches aufstrebenden Metal Acts eine Plattform gibt. Eigentlich sollte “Puppet Dance” 2020 erscheinen, doch dann kam fucking Covid19 und man entschied sich dafür, zwischen Herbst 2020 und Oktober 2021 einige Singles auszukoppeln.

Die Zeit der Pandemie nutzten ROYAL DESOLATION, um zusammen mit ihrem Produzent Toni Watzinger mit Sounds zu experimentieren. Das führte zu einer musikalischen Kurskorrektur und zu zwei Besetzungswechseln. Das Ergebnis sind zwölf Tracks, die man dem Metalcore zuschreiben kann und die mit Modern Metal gewürzt sind. Inspirieren lassen sich die Schweizer durch Parkway Drive und Suicide Silence. “Puppet Dance” ist als CD im Jewelcase und als digitaler Download erhältlich.

“Puppet Dance” eröffnet mit ´Killer And Monster´, dessen Intro mit einem akustischen Regenschauer beginnt, um dann in die Vollen zu gehen. Der Song selbst handelt von Gewalt gegen Schwächere und die Rache derer gegen ihren Peiniger. ´Schizophrenia´ erhöht die Schlagzahl gegenüber dem Auftaktsong und man spürt die nicht “gekünstelte” Wut in den Growls von Raphael Schenk und das nicht nur in diesem Lied. ´Puppet Dance´ verwendet im Intro und im weiteren Verlauf Synths, wie bei anderen Tracks des Albums auch, was jedoch gut zu den Liedern passt und nicht über Gebühren eingesetzt wird. ´Dead Inside´ hat absolut geile Gitarrenparts und ist leider nur gute zweieinhalb Minuten kurz, da hätte ich gerne mehr gehört. ´Army Of Desolation´ wurde als Single veröffentlicht und stellt für mich ein Highlight des Albums dar. Außerdem wurde der Titeltrack ´Puppet Dance´ und die Hymne ´We Will Not Fall´ ebenfalls als Single ausgekoppelt und die zugehörigen Videos sind auf bekannten Streamingdiensten zum Anhören und Ansehen verfügbar.

Die sehr ansprechende Ballade ´Memories Of Pain´ wird von Grace Willis von Stay Illusion als Gastsängerin gefeatured und kommt ebenfalls auf meine Playlist. Mit ´Unbreakable´ legt “Puppet Dance” wieder an Tempo zu und der schwere Groover ´One Of A Kind´ lädt zum Fäuste in die Luft schleudern ein. Nach knapp 37 Minuten Spielzeit des Debüts von ROYAL DESOLATION bildet ´Downfall´ den Abschluss des gelungenen Erstlingswerkes. Mich überzeugten vor allem die wütenden Growls von Raphael Schenk im Wechselspiel mit dem Klargesang von Nathan Zkinwalker. Auch beide Stimmen übereinander wissen zu gefallen. Gitarren, Bässe, Drums – passen auf den Punkt und liefern eingängige Melodien mit starken Riffs. Natürlich gibts massig (Modern) Metalcore-Acts, die aus dem Boden schießen und es ist schwierig ein signifikantes Alleinstellungsmerkmal zu finden oder zu kreieren, doch verfolgen ROYAL DESOLATION ihren eingeschlagenen Weg konsequent weiter, werden wir noch einiges von den Schweizern hören. Ich freue mich jedenfalls auf neue Songs und werde mir als nächstes die 5-Track-EP “Lost” über Bandcamp besorgen, die sich Metalcore-Fans auch reinziehen sollten.

ROYAL DESOLATION sind: Raphael Schenk – Vocals, Taylor McGarrett – Lead Guitar, Nathan Zkinwalker –  Rhythm Guitar/Clean Vocals, Gregory Birrer – Drums, Yannik Blickensdörfer – Bass

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten