ROOK ROAD – II

ROOK ROAD

Titel: II

Label: Lucky Bob

Spieldauer: 62:58 Minuten

VÖ: 21. März 2025

ROOK ROAD sind nach ihrem selbstbetitelten Debütalbum “Rook Road” zurück und haben ihren zweiten Output “II” getauft. Inspiriert werden ROOK ROAD von Bands wie DEEP PURPLE, URIAH HEEP und RAINBOW. Auf der Bühne stand das Quartett bereits mit GLENN HUGHES und NAZARETH und begeisterte das anwesende Publikum dermaßen, dass sogar Leute aus Österreich zur ausverkauften Release-Show für “II” anreisten, die im Saarland stattfand. ROOK ROAD wurde 2020 gegründet, die Roots der Truppe liegt, wie angedeutet, im Saarland – kleines Bundesland, großartige Musik(er). Die Band zockt einen Mix aus modernem Hard Rock, Classic Rock und Blues, was ihren Sound abwechslungsreich und vielseitig macht. Das Line-up 2025 besteht aus: Patrick Jost (Vocals), Uwe Angel (Guitar), Hannes Luy (Hammond & Keys) und Thomas Luther (Drums).

Wenn ‘Falling’ loslegt werden Freunde des Classic Rock sofort mit dem treibenden Rhythmus gehen, die Hammond Orgel und den sehr guten Gesang genießen – die Idee das ROOK ROAD eine Band aus Deutschland ist kommt fast gar nicht auf, wüsste man nicht eh schon, dass ROOK ROAD “von hier” stammen. Die Jungs klingen so bluesig-rockig-amerikanisch, aber ja, dieser starke Sound ist Made in Germany. ‘Killing The Giant‘ reiht sich da ebenfalls ein und ist eine große Nummer mit noch größerem Groove, so kann es weitergehen. ‘Lucky Man’ startet ruhig, wird zunehmend fordernder und intensiver, das gilt für die Instrumentalisten wie auch den Vocalist, der mit seiner Stimme Gänsehaut verursacht, im positiven Sinne. Ich übertreibe auch nicht, wenn ich euch sage, dass ‘Sisters And Brothers’ der nächste Hit auf “II” ist, der sich ins Gehör bohrt, unglaublich intensiv und tiefgängig ist. Anbeter der Hammond Sounds und Jünger knackiger Gitarrenklänge werden die instrumentalen Passagen von ‘World Of Betrayal’ sehr mögen. ‘Hocus Pocus’ ist eine Ecke melodischer und nicht ganz so erdig wie das bisher gehörte und wäre ‘Not The End’ eine Rockballade von den genannten Helden der Band, er würde in Radiosendern die Rock spielen hoch und runter laufen und mit Sicherheit in die Charts einziehen! Eine so unter die Haut gehende und geile Rockballade hört man dieser Tage selten! Wenn der Song schon so großartig ist, wenn er aus der heimischen Anlage kommt, wie herausragend gut muss das Ding dann live sein? ‘Heart Of The Sea’ ist wieder druckvoller, die Bässe wabern aus den Boxen, der Gesang ist erdiger und die Gitarren wuchtiger. Das Tempo nimmt auch im Blues-Rocker ‘Stare Into The Darkness’ zu, ‘Blood Sale’ könnte aufgrund des Sounds am Anfang gut und gerne auch von Iron Maiden sein, aber spätestens wenn der Gesang von Patrik Jost einsetzt weiß man, das dieser Song von ROOK ROAD stammt. Nach der erneut eingängigen Ballade ‘Lost The Leaves’ haben die Männer aus meinem Nachbar-Bundesland mit ‘Control’ noch ein großes Kaliber im Lauf und schließen ihr Zweitwerk so stark ab, wie es vor etwa einer Stunde begonnen hat.

ROOK ROAD überzeugen musikalisch und gesanglich auf ganzer Linie. Die Saarländer kredenzen kernige Vocals, tiefgängige Texte, intensiven Rock mit den genannten Trademarks aus Blues, klassischem und modernem (Hard) Rock. Die Herren an Mikro, Gitarre, Drums und Tasteninstrumenten beherrschen ihre “Werkzeuge” und so kommt über 62 Minuten ein Sound zustande, an dem Fans von RAINBOW, NAZARETH, DEEP PURPLE und Co. nur schwerlich vorbeikommen. Wie ich anfangs schon sagte, ist das Saarland ein ziemlich kleines Bundesland, das aber doch ziemlich viele großartige Musiker hervorbringt. Das muss sogar ich als Pfälzer zugeben. Wer ROOK ROAD live sehen möchte muss sich sputen. Die Band ist mit MICHAEL SCHENKER unterwegs, viele Shows sind schon ausverkauft – das Publikum darf sich auf einen sehr ansprechenden Abend freuen und das nicht nur wegen Michael Schenker, versprochen!

Tobi Stahl vergibt 9 von 10 Punkten