RONNIE ROMERO
Titel: RAISED ON HEAVY RADIO
Label: FRONTIERS RECORDS
Spieldauer: 60:19 Minuten
VÖ: 27. Januar 2023
RONNIE ROMERO findet neben seinen Aktivitäten mit Lords of Black, The Ferrymen, Sunstorm, Rainbow, MSG und seinen eigenen Soloplatten offenbar immer noch Zeit und veröffentlicht mit “Raised On Heavy Radio” einen Gefährten/Nachfolger zu seinem letztjährigen, ersten Coveralbum „Raised On Radio“.
Während er sich beim Vorgänger eher unbekanntere Stücke populärer Rockgrößen wie Survivor, Bad Company, Foreigner, Queen, Led Zeppelin und Bob Dylan ausgesucht hat, widmet der Sänger sich nun einigen der legendärsten Künstlern des Metal wie Ozzy Osbourne, Black Sabbath, Judas Priest, Iron Maiden, Accept und Metallica sowie einigen ihrer größten Songs.
Man kann zwar nicht sagen, dass der Chilene sich gesanglich an den großartigen Tracks “verhebt”, aber so richtig überzeugend und mitreißend ist das alles halt auch nicht. Da helfen auch die prominenten Klampfengäste Gus G. (Firewind, Ozzy Osbourne), Chris Caffery (Savatage, Spirits Of Fire) und Roland Grapow (Masterplan, Helloween) herzlich wenig.
Während dem Hörer beispielsweise bei der schlappen Darbietung von Priest´s `Turbo Lover´ die Füße einschlafen, meistert RONNIE ROMERO das grandiose `Hallowed Be Thy Name´ (Iron Maiden cover) überraschend gut. Aber sollte es bei einem Coveralbum nicht eher ums Neuinterpretieren, Begeistern und Überraschen als ums nackte „Überleben“ gehen?
Das zahnlose Accept Cover `Fast As A Shark´ geht jedenfalls gar nicht und Ozzy´s `No More Tears´ bewältigt der talentierte Sänger naturgemäß problemlos, freilich aber auch, ohne nur ansatzweise den Esprit und sie Seele des Fürsten der Finsternis zu erreichen.
Besser und musikalisch stimmiger gelingen `The Shining´ (Black Sabbath Cover), `A Light In The Black´ (Rainbow cover) und `Kind Hearted Light´ von Masterplan. Drei Songs allerdings, die dem Sänger von Melodieführung und Gesang her liegen sollten, und bei denen er, wie bei fast allen der elf Titel, erneut sehr nah am jeweiligen Original bleibt.
Wie es gehen könnte zeigen hingegen zwei erstaunlich packende, so verhardrockte wie eigenständige Versionen von Manowar´s `Metal Daze´ und dem eigentlich thrashigen `The Four Horsemen´, als die Metallica Welt noch in Ordnung war.
Unter dem Strich bleibt jedoch ein sehr durchwachsener Eindruck eines zwar soliden, aber wenig unterhaltsamen und nur in wenigen Fällen mitreißenden Coverwerks.
Michael Gaspar vergibt 6 von 10 Punkten