RIVERS OF NIHIL veröffentlichten in den vergangenen 16 Jahren ganze vier Studioalben und lassen am 30. Mai 2025 Platte Nummer 5 von der Leine. Dabei ließen sich Adam Biggs (Bass Guitar, Vocals), Andy Thomas (Guitar, Vocals), Brody Uttley (Guitar, Piano, Keys, Programming) und Jared Klein (Drums, Vocals) vier Jahre Zeit – eine Wartezeit die sich gelohnt hat. “Rivers of Nihil” heißt das selbstbetitelte Album, mit dem die Truppe eine Rückkehr zu ihren Wurzeln und/oder einen Neuanfang signalisieren möchten. Die Band kommt mit Gastmusikern im Gepäck und so sind auf “Rivers of Nihil” unter anderem Patrick Corona am Altsaxophon, Stephan Lopez am Banjo, McFarland am Cello zu hören. 

Böse Dampf machen die US Progressive-Death-Metaller bereits im Opener ‘The Sub-Orbital Blues’, der düster aus den Boxen kriecht und lassen mit ‘Dustman’ einen Mix aus Schlagzeug-Gewitter, dunklen Growls, fetten Gitarren und Klargesang auf den Hörer niederprasseln. ‘Criminals’ gehört zu den aggressiveren Songs der Band und wurde bereits im Frühling 2024 veröffentlicht. ‘Despair Church’ kann durch eine verdammt eindrucksvolle Atmospähre überzeugen, hier macht der Kontrast aus klarem und gutturalem Gesang sowas von Eindruck und das über sechseinhalb Minuten, inklusive Saxophon-Klänge- richtig gut! In ‘Water & Time’ fließen die Prog-Vibes durch den Raum, der Song wird im Verlauf intensiver, um dann wieder zum ursprünglichen Tempo zurückzukehren, fast wie ein Fluß, der mal stürmisch und mal ruhig im Bett fließt. On Top gibt es Saxophon und gutturalen Gesang – ein Sturm, der den Fluß zu einem reißendem Strom werden lässt, um bei der Metapher zu bleiben. ‘House of Light’ ist ein Song, von dem die Band glaubt, dass er “die Natur dessen, was wir tun perfekt verkörpert und gleichzeitig mit der neuen Besetzung eine andere Perspektive auf den Sound bietet. Alles, was unsere Fans an unserem Sound lieben, spiegelt sich in diesem Song wieder, mit Andy als Sänger und Biggs als Hauptsänger. Er hat die Riffs, den großen Refrain, den Prog, die Soli und das Saxophon. Einfach ein klassisches Beispiel dafür, was wir als Band im Jahr 2025 leisten.”! Diese Aussage kann man genauso stehen lassen – überzeugt euch selbst, entweder beim Streamingdienst eurer Wahl oder eben ab dem 30. Mai 2025! Mehr Wucht, Druck, Aggression und Feuer kredenzen RIVERS OF NIHIL in ‘Evidence’ und vor allem in ‘American Death’, hier darf gemosht, gepflegt die Matte geschüttelt oder einfach gemütlich und genüsslich zugehört werden. Auch ‘The Logical End’ kommt mit Salven aus der Schießbude, Gitarrenklängen vom anderen Stern, bockstarken Vocals und den bereits gelobten progressiven Einflüssen, welche die Lieder von RIVERS OF NIHIL so stark und unverwechselbar machen. ‘Rivers of Nihil’ ist der Schlusssong des Albums und beendet einen wilden und soundgewaltigen Ritt über 50 Minuten Spielzeit!

RIVERS OF NIHIL liefern mit ihrem neuen und selbstbetitelten Album ein beeindruckend vielseitiges Werk ab, das düstere Aggression, technische Raffinesse und stimmungsvolle Tiefe gekonnt vereint. Vom brachialen Opener bis zum epischen Finale bieten die Progressive-Death-Könner eine dynamische Mischung aus wuchtigen Riffs, eindrucksvollen Growl und Klargesängen, progressiven Strukturen und atmosphärischen Elementen wie Saxophoneinlagen. Besonders überzeugend ist die Fähigkeit der Band, Kontraste zwischen Härte und Melodie stimmig zu gestalten. Mit neuem Line-up und frischem Elan gelingt es ihnen, sowohl ihre musikalische Identität zu bewahren als auch neue Facetten zu zeigen – ein Muss für Fans des Progressive Death Metal.

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten

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