RILEY´S L.A. GUNS – THE DARK HORSE

RILEY´S L.A. GUNS

Titel: THE DARK HORSE

Label: GOLDEN ROBOT RECORDS/THE ORCHARD

Spieldauer: 45:57 Minuten

VÖ: 22. Januar 2024

Das mit Spannung erwartete neue Album „The Dark Horse“ der legendären US Hardrocker (RILEY´S) L.A. GUNS wurde am 22. Januar – dem 68. Geburtstag von Schlagzeuger Steve Riley – veröffentlicht. Tragischerweise erlebte dieser den Release nicht mehr, da er am 24. Oktober 2023 im Alter von 67 Jahren an einer schweren Lungenentzündung verstarb. Riley war bekannt für seine Arbeit bei Keel, W.A.S.P und der klassischen Besetzung der L.A. Guns.

Im Jahr 2019 gründete Steve Riley „seine“ Version von L.A. Guns mit der ursprünglichen Bassistin Kelly Nickels sowie dem Sänger/Gitarristen Kurt Fröhlich und dem Leadgitarristen Scott Griffin. Im folgenden Jahr veröffentlichte die Band sein Debütalbum „Renegades“. Im April 2021 wurde auch der Streit um die Namensrechte beigelegt, so dass es unter dem Banner RILEY´S L.A. GUNS weitergehen konnte.

Nach der fulminanten Wiedergeburt am Puls des Rock ’n‘ Roll wird Album Nummer zwei nun also zum musikalischen Testament und bietet einen wilden Ritt durch dunkle und stimmungsvolle Melodien und Stimmungen und die drängenden Themen unserer Zeit. Also: „Get ready to rock“.

Mit ihren zehn neuen Tracks offenbart die Band eine deutliche musikalische Identität und bleibt jederzeit offen für Innovationen, ohne ihre eigenen Roots zu negieren. `Overdrive´ und `Rewind´ sorgen für einen fulminanten Start der Scheibe mit großer Power, Energie und hoher Oktanzahl.

Der folgende Titelsong ist dann sogar ein eingängiges, stimmiges und radiotaugliches sowie von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselndes Hardrock Meisterwerk, während das folgende, U2-artig riffende `Somebody Save Me´ deutlich unspektakulärer und ein wenig lang langatmig daherkommt und auch die folgende, leicht melancholische Ballade `Sweet Summer Girl (Florida)´ nicht sofort zünden mag.

Das kraftvolle, basslastige `The Truth´ weiß mit seinem dröhnenden Chorus wieder deutlich besser zu gefallen. Im Folgenden gibt es dann noch akustischen Country mit gutem Singalong und starkem Solo (`Changing Lights´), das poppig punkige, flotte `It´s The World´, eine weitere dynamische, heavy Nummer (`Down Day Drag´) und entspannten, bluesigen Südstaatenrock (`While I´m Away´).

“The Dark Horse“ ist ein solides, abwechslungsreiches, unterhaltsames Rockalbum, das Spaß macht. Aber inhaltlich und aufgrund der besonderen Umstände auch noch so viel mehr: ein Ausdruck der Passion und Liebe zur Rockmusik, ein intensives und deutliches Statement für Identität und Nonkonformismus sowie das musikalische Vermächtnis eines großartigen Musikers.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten