RHABSTALLION – BAT SHIT CRAZY

RHABSTALLION

Titel: BAT SHIT CRAZY

Label: Golden Core/ZYX

Spieldauer: 51:12 Minuten

VÖ: 24. Mai 2024

RHABSTALLION sind schon ein Phänomen. Seit 1979 firmieren sie unter diesem Namen. Sie waren ein Teil der NWoBHM, das Debütalbum „Back In The Saddle“ erschien trotzdem erst 2021. Ich will gar nicht behaupten, es hätte eingeschlagen. Aber es waren eine Menge Fans, die damit etwas anfangen konnten. Vielleicht darum ist die Pause zu Album Zwei deutlich kürzer geraten. Dieses Debüt klang aus einem Guss, obwohl darauf Songs verbunden waren, die von 1980 stammten, genau wie brandneue.

Trotz der jetzt doch kurzen Zeit, haben es die Briten aus Huddersfield geschafft, ein weiteres Juwel ihrer Musizierkunst zu erschaffen. Immer noch in Originalbesetzung – welche Band hat das schon nach über 40 Jahren? – machen sie Party. Wie es sich gehört, rocken sie einfach geradeaus. Immer nach vorne. Meist vielleicht eher Hard Rock als Heavy Metal, doch wer genau hinschaut, weiß die NWoBHM vereinte schon viele Spielarten.

Das Album beginnt mit dem eher flotten, mitreißenden Titelsong. Danach rockt man sich durch allerlei verschiedene Nummern. ´Strenght Within Me´ ist eines von diesen schleppend-stampfenden Stücken, die zumindest für mich, wirken, wie eine Wolkenlücke am Regenwolkenhimmel. ´Ghostdance´ spielt zu Beginn mit Tribal-Elementen, könnte dann aber auch für ein Horror-B-Movie der musikalischen Untermalung dienen. Auch epische Elemente, wie der akustische Beginn von ´The House´ finden sich. Woran ich mich oft erinnert fühle, daran ist der Sänger Andy Wood maßgeblich beteiligt. Irgendwie erinnert mich das Ganze stimmlich gerne an Saxon.

Ergänzt werden die neuen Songs durch zwei Bonus-Livetracks. Die beweisen, dass auch auf der Bühne RHABSTALLION ihre Energie bewahrt haben. Vielleicht ist es doch mal Zeit, dass sie sich hier für mehr blicken lassen, als nur ein bis zwei Festival-Shows. Andererseits, klar, der Vorgänger ist in eine wahrlich beschissene Zeit gefallen. Da haben andere schon das Handtuch geworfen.

Doch, eine Frage, was ich verrückte Fledermausscheiße? Gut, es ist bekannt, die Hinterlassenschaften gelten als guter Dünger. Irgendwie fällt mir aber ein, dass in früheren Zeiten Geld verdient wurde, indem der Kot von Hühnern gesammelt wurde. Daraus wurde Salpeter gekocht, eine wichtige Zutat bei der Herstellung von Schwarzpulver. Vielleicht schließt sich hier wieder der Kreis zur Explosivität der neuen und alten Songs von RHABSTALLION. „Bat Shit Crazy“ ist sogar noch ein wenig stärker als das schon hinreißende „Back In The Saddle“. Fast könnte man meinen, im zweiten Frühling werden Bands noch besser. Hier also ist sie, die Verstärkung für Diamond Head oder Angel Witch.

Ein weiterer Knaller ist übrigens das selbstironische Cover. Das schafft zusätzliche Sympathiepunkte.

Mario Wolski vergibt 9 von 10 Punkten