RETERNITY – COSMIC DREAMS

RETERNITY

Titel: COSMIC DREAMS

Label: MDD RECORDS

Spieldauer: 44:44 Minuten

VÖ: 15. Juli 2022

Die Schwaben RETERNITY um die beiden Masterminds Stefan Zörner (Vocals, Keys) und Carsten Sauter (Gitarre, Keys) legen ihr Drittwerk “Cosmic Dreams“ vor. Die neuen Tracks stellen eine Abkehr vom eher Thrash beeinflussten Sound der Vorgänger dar und sind ausgereift, vielseitig und intensiv.

Der Sound vereint Melodie und Härte sowie Einflüsse aus Heavy, Thrash, Prog, Death und Nu Metal. Die erstmalige Verwendung von Keyboards verleiht den Stücken zusätzlich Tiefe, Abwechslung und einen futuristischen Anstrich, welcher zu den Lyrics über Weltall, Sterne, dunkle Visionen und gescheiterte Träume passt.

Während die ersten Tracks wie beispielsweise das harte `Depths Of Nothingness´ und der grandiose mit Hammerchorus versehene Titelsong mal nach härteren progressiven Tönen der Marke Communic oder nach vertracktem US Power Metal – jeweils mit hohen Synthie-Anteilen – klingen, kommen nach und nach immer mehr verschiedene Trademarks und Elemente hinzu.

Da gibt es das spacige Piano-Interlude `Astronaut´, den mit Beats, Groove und Rap überraschenden Krupps meets Manson-artigen `Blitzwerfer Blues´, den episch-balladesken Einsatz von Orgel und Chören (`Seemingly´) und das wieder eher thrashige `Only Scars Remain´.

Auf das Black-Cover `Wonderful Life´ (1987), welches der Fünfer in unnachahmlicher, unterhaltsamer Art zu seinem eigenen Song „durch den Wolf dreht“, folgen das mit hymnischen, beinahe symphonischen Klängen glänzende `The Narrow Sleep´ und die abschließende, optimistische Ballade `My Reternity´.

Während ich beim ersten Durchlauf noch mehr als skeptisch auf die elf Stücke reagiert habe, hat sich “Cosmic Dreams“ mittlerweile zu einem echten Grower entwickelt, bei dem es immer noch Neues zu entdecken gibt, denn jeder Song ist ein wenig anders und hält die ein oder andere Überraschung bereit. Mehr Abwechslung und stilistische Vielfalt als hier ist fast nicht möglich und dürfte so manchen Hörer leider auch abschrecken oder überfordern. Dennoch – oder gerade deswegen – ist die Scheibe in sich stimmig, homogen und enorm kurzweilig.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten