REJECT THE SICKNESS – WHILE OUR WORLD DISSOLVES

REJECT THE SICKNESS

Titel: WHILE OUR WORLD DISSOLVES

Label: WORMHOLE DEATH

Spieldauer: 45:00 Minuten

„While Our World Dissolves“ ist ja nicht gerade ein freundlicher Titel, der auf gut Laune-Musik schließen lässt und das passt dann auch so. Denn nach dem einminütigen Intro legen die Belgier mit ‘Disconnect‘ sofort einen ziemlichen fetten Brecher vor und ausnahmsweise scheint der Promozettel einmal Recht zu behalten: Das Opener ist tatsächlich ein “brutal-melodisches Extrem-Metal-Brett“. Blastbeat, trifft Aggression, trifft anständige Melodik, also weiter hören.

Klar ist hier bereits, dass moderne Bands genauso ihre Spuren im Sound der Belgier hinterlassen, wie die alten Thrash und Death Helden. Beispiele gefällig? Ok: ‘We All Burn‘ startet atmosphärisch dicht, mit flirrend singenden Gitarren, an finsteren brutal Death gemahnend und entwickelt in der Strophe eine wütenden Harcore-Vibe. Nicht so abwechslungsreich wie der Opener aber ein durchaus cooler Song.

Die Genre-Gründer Fear Factory standen offenbar Pate für ‘Burning Soil‘ mit seinem trockenen Stakkato Main-Riff. Dazu gesellt sich ein melodischer Soloteil und neuzeitliche NWOAM Brüll-Vocals, die zwar schön grantig klingen aber wie bei so vielen bands, die Wiedererkennungsmerkmale schuldig bleiben.

‘The Plague Of Life‘ steigt ein als klassisches melodic Death Stück und bietet sogar ein kurzes „Violinen Einsprengsel“ auf, welches die melodischen Leads weiterführt und offeriert obendrauf auch noch brachiale Hintergrund-Gitarren. Live sicher ein grooviger Nackenbrecher.

So könnte ich jetzt jeden einzelnen Song beschreiben aber zusammengefasst bedeutet das:  Abwechslungsreich und hart sind REJECT THE SICKNESS, ebenso wie sie es eben schaffen Härte und Melodik nicht als Gegensatz hinzustellen, sondern häufig zu einer stimmigen Einheit zu verschmelzen. Weniger überzeugend sind allerdings die nicht schlechten aber recht gewöhnlichen Vocals und die nicht immer packenden Songs.  So bleibt es ein anständiges Album das Thrash- und Melodic Death Fans ohne große Abneigung gegen moderne Varianten durchaus zum Testen empfehlen kann.

 

Sven Bernhardt vergibt 7,5 von 10 Punkten