REASON – THE DIVINE REST

REASON

Titel: THE DIVINE REST

Label: NAIL RECORDS

Spieldauer: 46:51 Minuten

Wenn sich eine Band mit den ganz Großen des Dark bzw. Gothic Metal messen möchte und Type O Negative, Paradise Lost, Opeth und Moonspell im Waschzettel aufführt, erwartet man so einiges.

Ungarns REASON eröffnen ihr Album mit ‘Messiah‘, das vom Riffing allzu modern, beinahe Groove Metal-artig daher kommt. Gesanglich kommen die Jungs der Moonspell Sache schon näher, allerdings ohne die Härte eines Fernando Ribeiro an den Tag zu legen. Angenehm, melodisch, manchmal in ruhigen Passagen an Michael Sele erinnernd aber niemals growlend oder krampfhaft tief. Höchstens einige „Chöre“ wie bei ‘We, Creators‘ sind etwas härter angelegt. Ein Track wie ‘Silent Earth‘ klingt um einiges ruhiger als der Opener, und baut viel auf melancholische Stimmung, bevor ‘Brother‘ den grundsätzlich vorhandenen Gothsound wieder mit stampfend-groovigen Gitarren anreichert. Die Mischung funktioniert weitgehend, droht aber gegen Ende des Songs in den NWOAM abzurutschen. Ist ja nicht schlimm, passt nur nicht zu den zunächst geweckten Erwartungen. Diese ziemlich eigenständige Mischung scheint aber das Konzept der Band zu sein, was durch die druckvolle und dichte Produktion noch verstärkt wird. Und so geht das recht starke ‘Wrong Heaven‘ genauso in die Richtung wie beispielsweise ‘Rise‘. Der Song eröffnet mit einem melodic Schweden Death Part, versucht sich dann an Type 0 Schwere bleibt dann aber doch im modernen Sound und steigert sich im Refrain zum großen Bombast, bei leicht dunkler Stimmung. Beim Titelstück sind plötzliche weibliche Vocals zu hören, die in einem Moonspell-lastiges Duett, der traurig balladesken Sorte aufgehen ohne im völligen Schmalz zu versinken. Geht also als Facette in Ordnung. Das finale ‘War Within‘ ist als Bonus Track gekennzeichnet und eine folkige Nummer die erstmal an die „Game Of Thrones“ Melodik erinnert. „Mittelalterlich“ instrumentiert und in punkto Stimmung grundsätzlich völlig anders als der Rest. Also ein wirklicher Bonus Track, der jetzt mal nicht negativ ins Gewicht fallen sollte.

Als Gesamteindruck bleibt ein gutes Album, das mit relativ großer Eigenständigkeit und einem Gespür für dunkle Melodie punkten kann. Die Vergleiche, vom Anfang solltet ihr aber vergessen.

Sven Bernhardt vergibt 7,5 von 10 Punkten