QUEENSRYCHE – DIGITAL NOISE ALLIANCE

QUEENSRYCHE

Titel: DIGITAL NOISE ALLIANCE

Label: CENTURY MEDIA RECORDS

Spieldauer: 60:28 Minuten

VÖ: 07. Oktober 2022

Auf beiden Seiten, sowohl der Band als auch den Fans, wünscht man sich die musikalische Identität von QUEENSRŸCHE, die die Band Ende der 80er und Anfang der 90er mit den ersten Alben versprüht hat. So ist es nicht verwunderlich, dass man tatsächlich diesen alte Vibe, den die Band seinerzeit ausstrahlte, irgendwie versucht hat in die 2000er Jahre zu transportieren. Mit dem Ex-Crimson-Glory-Sänger Todd La Torre hat man einen Glücksgriff gelandet, der dem eigentlichen Unterfangen in die Karten spielt und so etwas wie ein QUEENSRŸCHE-Feeling der frühen Bandjahre beschert.

Letztlich liegt es am Hörer und Fan, ob er sich (nach wie vor?) von QUEENSRŸCHE abgeholt fühlt und auch heute noch das auf den Scheiben entdeckt, was er schon damals meint gefunden zu haben. Hier könnten die Meinungen sicherlich auseinander gehen, was sie auch dürfen, denn jede Band sollte sich weiterentwickeln und sich selbst die Chance einräumen, auch neue Gesichter zeigen zu dürfen. Diesen Weg gehen QUEENSRŸCHE eher behutsam, als ob man die Befürchtung hat, man könnte eine gewisse Fanbase zu sehr verprellen.

So ist auch „Digital Noise Alliance“ die Gratwanderung zwischen den Identitäten, die man als Band vermitteln möchte. Man hat dabei einen geradlinigen Kompromiss gefunden, der einerseits den typischen Heavy Metal beinhaltet, andererseits aber auch die proggig angehauchte Entwicklung der Band widerspiegelt. Herausgekommen sind dabei richtig knackige Songs, die auch 2022 noch oder wieder Lust auf „Digital Noise Alliance“. Das fängt bereits mit dem Opener ‚In Extremies‘ an und setzt sich mit ‚Sicdeth‘ oder dem mit einer gehörigen Dramatik arrangierten ‚Behind The Walls‘ fort. Natürlich darf die obligatorische und für mich eher verzichtbare Ballade (‚Forest‘) nicht fehlen und auch eine nicht meinem Gusto entsprechende Cover-Version von BILLY IDOLs ‚Rebel Yell‘ hat den Weg auf dieses Album gefunden.

Insgesamt sollen die beiden Kritikpunkte meinen Gesamteindruck aber nicht schmälern, so dass unter dem Strich „Digital Noise Alliance“ schlicht und ergreifend ein gutes Album geworden ist.

Robert vergibt 8 von 10 Punkten