PYRAMAZE
Titel: BLOODLINES
Label: AFM RECORDS
Spieldauer: 44:21 Minuten
VÖ: 23. Juni 2023
Hymnische Gesangsmelodien, packende Riffs, dichte Keyboardteppiche, dynamischer Groove und eine kraftvolle, glasklare Produktion kennzeichnen auch das aktuelle Werk “Bloodlines” der international besetzten Power Metaller PYRAMAZE.
Der dänische Fünfer präsentiert damit sein siebtes Studioalbum und den “Epitaph“ (2020) Nachfolger mit zehn brandneuen Songs, welche durch die Bank ganz schön modern, melodisch und eingängig daherkommen.
Dies steht im Kontrast zum episch-bombastischen Intro `Bloodlines´ und dem ´orchestral-cineastischen Schlusspunkt `Wolves Of The Sea´ und der vormals doch deutlich progressiveren Ausrichtung, während die Tracks dazwischen wie das gefällige `Taking What´s Mine´, die Single `Broken Arrow´ und auch `Stop The Bleeding´ schon fast ESC- bzw. radiotauglich sind.
Ausnahmen bilden mit Abstrichen die vorab ausgekoppelte Hymne `Fortress´ sowie einige packende Beiträge prominenter Gastmusiker. So wird die berauschende Ballade `Alliance´ von Frontmann Terje Harøy im Duett mit Ad Infinitum/The Dark Side Of The Moon-Sängerin Melissa Bonny gesungen, während Tim Hansen, der Sohn von Helloween/Gamma Ray-Musiker Kai Hansen, dem treibenden Uptempo-Track ´The Midnight Sun´ ein knackiges Gitarrensolo verpasst.
Und bei `The Mystery´, dem wohl progressivsten Stück der Scheibe, sind mit Andrew Kingsley (Unleash The Archers) und Olof Mörck (Amaranthe) gleich zwei namhafte Gastgitarristen zu hören. Man könnte jedoch auch sagen, dies sei das einzige Stück des Silberlings, welcher das Prädikat „Prog“ verdient habe, obwohl Keyboarder Jonah Weingarten, neben dem dänischen Gitarristen und Produzenten Jacob Hansen der zweite Hauptkomponist der Gruppe, „ungewöhnliche Songstrukturen“ zu den Trademarks der Band zählt.
Das Fazit fällt somit durchwachsen aus, denn “Bloodlines“ ist beileibe kein schlechtes Album, aber auch nicht das erhoffte Highlight. Es mangelt vor allem ein wenig an Esprit und Abwechslung und den berühmt-berüchtigten Ecken und Kanten. Bis auf wenige Ausnahmen bleiben die Tracks kaum im Gedächtnis und wissen nicht so recht zu begeistern, obwohl hier musikalisch natürlich alles im mehr als grünen Bereich ist.
Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten