PRINS SVART
Titel: TILL VART FÖRSVAR
Label: Musica Ex Machina
Spieldauer: 42:55 Minuten
Manchmal gibt es sie, die berühmten Zufälle. Habe ich hier letztens bei der Besprechung der Schweden Strevellna doch PRINS SVART erwähnt. Ein paar Minuten sehe ich auf dem berüchtigten Fratzenbuch, dass genau die ein neues Album am Start haben. Eine Lieblingsband, und ich bekomme das nicht mit? Nun gut, Bestellung ist raus.
Eines muss ich mal sagen, die schwedische Truppe ist schon fleißig. Seit ihrem ersten offiziellen Album 2018 sind wir ein paar Jährchen später schon bei Nummer 5. Das Debüt kenne ich tatsächlich nicht, es ist auch nicht so einfach zu bekommen. Die weitere Diskographie durfte ich über die Zeit schon mehr (´Inte Här För Att Stanna´, ´Sanning/Makt´) oder etwas weniger (´Under Jord´) abfeiern. Das neue Werk reiht sich jetzt ein unter „Abfeiern“.
PRINS SVART sind seit langem schon Gitarrist Henrik Bergqvist, Drummer Sebastian Sippola und Bassist Thomas Thorberg. Aber ein wichtiger Faktor seit längerem ist Sänger Mats Levén. Abstrakt Algebra, Candlemass, Malmsteen, es gibt kaum eine schwedische Band, wo er nicht schon singen durfte. Für mich war er immer irgendwie Reisender in Sachen Gesang. Wirklich heimisch erscheint er mir wirklich erst hier. Bei PRINS SVART.
PRINS SVART bieten ihren Hörern einen saftigen, abgehangenen, 70er infizierten Hard Rock. Die vier schaffen es erneut, immer wieder Reminiszenzen an ihre Helden anklingen zu lassen. Dabei klingen sie aber dann doch ganz wie sie selber. Sie grooven an allen Ecken und Enden. Die Gitarre klingt fett und doch gefühlvoll. Eigentlich gehört es sich nicht, hier irgendwelche Stücke hervorzuheben. Zu gut ist jedes einzelne. Dennoch empfehle ich für Leute, die erst einmal antesten wollen das knochentrocken rockende ´Hemlighet´. Das sollte keine Heimlichkeit bleiben, weil es sicher jede Fahrt über heiße und staubige Wüstenstrecken versüßt. Das warm klingende ´Varm´ ist auch kurz zu nennen. Erstmals erweisen PRINS SVART hier Led Zeppelin ihre Verehrung auf ihre eigene Weise. Und fast schon metallisch erklingen sie mit der aktuellen Single ´Parasit´.
Eines ist noch kurz festzuhalten. Der Gesang ist hier wiederum, wie bei PRINS SVART schon Tradition, ausschließlich auf schwedisch. Das heißt, ich verstehe kein Wort. Statt Bier zu trinken, hole ich mir ein alkoholfreies „Öl“, statt dem Kopf wird der „Huvud“ geschüttelt. Und mit „Tack så mycket“ meine ich Thank you for the music.
Mario Wolski vergibt 9 von 10 Punkten