PRIDIAN – VENETIAN DARK

PRIDIAN

Titel: VENETIAN DARK

Label: Century Media Records

Spieldauer: 43:51 Minuten

VÖ: 16. Mai 2025

Aus Estland kommt das Metalcore-Outfit PRIDIAN und bringt uns das Album “Venetian Dark” mit, dass Laur Lindmäe (Vocals), Jörg-Erik Hanikat (Guitar), Martin Randalu (Guitar) und Robert Leht (Drums) am 16. Mai 2025 über Century Media Records veröffentlichen. Ihr erstes Album “The Rotten Unknown” (2021 unter dem Namen ÆØNS veröffentlicht) wurde bei den Estonian Music Awards für das “Metal Album of the Year” nominiert. Auf diesem Erfolg aufbauend, veröffentlichte man unter dem neuen Namen PRIDIAN 2023 die EP “Cybergnosis” und unterschrieb im September 2024 beim Label Century Media Records. “Venetian Dark” ist somit ihr erstes Full-Length-Album unter neuer Flagge und wird Estland auf der internationalen Metalcore-Landkarte bekannter machen.

Das 2018 in Tartu, Estland, gegründete Metalcore-Quartett “kanalisiert die Intensität ihrer Erfahrungen und Emotionen in einen unverwechselbaren Sound, der sich durch dunkle, schwere Grooves, souveränen Gesang und cineastische, mit elektronischen Elementen angereicherte Melodien definiert”, so die offizielle Info auf der Homepage der Estländer.

In den bisher veröffentlichten Singles (u.a. ‘Endless’, ‘Darker Tides’ und ‘The Downfall Of Apathy’) klingt ihr kraftvoller, sehr moderner und atmosphärischer Metalcore ziemlich vielversprechend, in manchen Momenten hört man raus das die Jungs durchaus von Genre-Größen wie NORTHLANE und den ARCHITECTS inspiriert wurden. Über ihr Songwriting sagen PRIDIAN:

Wir wollten Songs schreiben, nicht nur instrumentenbasierte Musik. Wir könnten technische Sachen schreiben, weil wir alle unsere Instrumente beherrschen, aber gute Songs, interessante Strukturen und gute Geschichten sind wichtiger.

Über den Albumnamen verraten die Jungs, dass er von einer Farbe stammt, die sich in Jörgs Kopf festsetzte. Das Songwriting für “Venetian Dark” stammt komplett aus der Feder der Band, die “Venetian Dark” auch selbst produziert hat. PRIDIAN bedienen sich aus dem Metalcore-Topf der 2010er-Ära, vereinen knackige Breakdowns mit EDM-artigen Synthies und weiteren stimmungsvollen Elementen wie dem Djent und dem von den DEFTONES inspirierten Post-Hardcore. “Venetian Dark” ist als CD im Jewelcase, als limitierte transparent blau-schwarz marmorierte LP, sowie als digitales Album erhältlich.

‘The Downfall of Apathy’ eröffnet die fast 44 Minuten und zwölf Songs umfassende Platte mit intensivem harschen Vocals, fetten Gitarrensounds und knackigen Bässen und ‘Cyanide Dreams’ legt sogar noch an Tempo und Intensität zu – auch wenn die Clean-Vocals deutlich softer als im Opener sind. In ‘Out For Blood’ haben die Estonen EDM-artigen Synthies eingebaut, das wird man auch noch öfter im Verlauf hören, gibt der Musik der Truppe einen modernen Touch und erinnert mich ein bisschen an den Soundtrack von “Blade”, nur ohne die Core-Anteile. Nach ‘Darker Tides’ kommt ‘DINY’, ein Song in dem es um die Flucht vor der Leere im Inneren geht, ‘Near Dark’ geht thematisch in eine ähnliche Richtung, instrumental gibt es deutlich mehr Druck.

‘Near Dark’ beschäftigt sich mit den Tiefen des Schmerzes, dem Gefühl der Bedeutungslosigkeit und dem Kampf um die Identität.

Nach ‘Ruin’ servieren PRIDIAN ‘idoldust’, das “von der menschlichen Tendenz handelt, äußere Machtsymbole zu verherrlichen, ohne zu erkennen, dass die Monumente und Figuren bloße Spiegelbilder ihrer Schöpfer sind und dass die wahre Stärke in jedem Einzelnen zu finden ist.”, das schreibt das Quartett auf der Bandhomepage. Der Song bietet deutlich mehr Metalcore als seine Vorgänger, genauso ist es bei ‘Void Resonance’ und der nachfolgende Song ‘Synthetic Salvation’ ist eine instrumentale Nummer. ‘Convoy’ und ‘Endless’ schließen “Venetian Dark” ab.

Sänger Laur hat über “Venetian Darkness” folgendes gesagt:

Einige Tracks sind mehr Produktion als Song… das ist kein Metal, aber das ist mir egal. Es ist uns egal, was andere sagen.

Das kann man so unterstreichen und sagen, dass PRIDIAN nichts für den Fan klassischen Metal ist, auch Death oder Melodic Death und Thrasher werden dieses Album nicht anhören und erst Recht nicht kaufen. Aber! PRIDIAN mischen verschiedene Core-Styles in ihren Sound und bauen elektronische Musik ein, kreieren so ihren eigenen Sound, den Core-Fans sich definitiv anhören sollten. Man hat sicherlich noch Luft nach oben und ich würde gerne mehr Geballer und weniger Synthies hören, am Ende freue ich mich doch über die Frische, die diese Band ausstrahlt und bin gespannt darauf wie es mit PRIDIAN weitergeht!

Tobi Stahl vergibt 7,5 von 10 Punkten