PRIDIAN – CYBERGNOSIS (EP)

PRIDIAN

Titel: CYBERGNOSIS (EP)

Label: DIGITAL-/EIGENVERTRIEB

Spieldauer: 20:48 Minuten

VÖ: 29. November 2023

PRIDIAN ist eine vierköpfige Modern Metal Formation aus Tartu, Estland, welche 2018 gegründet wurde und im Juni 2021 (noch unter dem Namen ÆØNS) ihr Debütalbum „The Rotten Unknown“ veröffentlicht hat.

Der Bandsound lässt sich als modern, energiegeladen und cineastisch beschreiben. Dieser verbindet schnelle polyrhythmische Grooves mit wuchtigen, tief gestimmten Riffs sowie massiven elektronischen Elementen und einer düsteren Stimmung.

PRIDIAN bestehen aus Jörg-Erik Hanikat und Martin Randalu an der Gitarre, Robert Leht am Schlagzeug und Frontmann Laur Lindmäe. Insbesondere Letzterer zaubert in den fünf neuen Songs eine beindruckende Performance zwischen Screams, Gebrüll, fiesem Gekreische und enorm melodischen Parts aufs Parkett.

Daneben charakterisieren vor allem die Einbeziehung von treibenden Beats und elektronischen Klängen sowie die cineastischen Soundwände den Sound, den man vielleicht Industrial Metalcore nennen könnte.

Dabei bezieht die Gruppe ihre Inspirationen „und ihre Botschaften aus anderen kreativen Werken, einer Welt in Aufruhr und der Notwendigkeit, sich ständig weiterzuentwickeln“.

Als Anspieltipps sind am besten der vielseitige Opener `Soft Gold´ zwischen wild, hart und beinahe poppig sowie das folgende `Disgust´ geeignet, welches sich von Deathcore Attacken mit Tempo, Power und Gebrüll auf der einen zum atmosphärischen Ende mit beinahe zerbrechlichen Vocals auf der anderen Seite bewegt.

Auf jeden Fall muss hier aber auch noch die packende Vorabauskopplung `Tetsuo´ genannt werden, deren Text sich mit dem Gefühl des Getrenntseins, des Missverstandenwerdens und der emotionalen Identitätssuche beschäftigt, was sich auch in der chaotischen Struktur des Songs widerspiegelt.

Musikalisch sind im finalen Track die elektronischen Elemente stark ausgeprägt, dominante Industrial/Techno Vibes und wütende, teilweise „gegurgelte“ Vocals werden abschließend mit leisen, melancholischen Pianoklängen kombiniert.

Fazit: spannender Kurzplayer mit einem nicht alltäglichen, extremen Sound und guten Songs, wenn man mit dem modernen und elektronischen Anstrich leben kann oder gar darauf abfährt.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten