PHOBIA – SLAUGHTERHOUSE TAPES

PHOBIA

Titel: SLAUGHTERHOUSE TAPES

Label: NUCLEAR WAR NOW! PRODUCTIONS

Spieldauer: 37:33 Minuten

Anfänglich irritiert vom Bandnamen musste ich zunächst an die Grindcore-Truppe aus dem lieblichen Orange County denken. Doch die hier bezeichneten PHOBIA sind aus Norwegen, genauer gesagt aus Haugesund.
Die hier zusammengestellten Demoaufnahmen entstanden in den frühen Neunzigern in dem örtlichen Jugendzentrum „Gamle Slaktehuset“, also dem Alten Schlachthaus. Die Zusammenstellung umfasst die Demos „Feverish Convulsions“ und „The Last Settlement of Ragnarok“ sowie drei bislang unveröffentlichte Aufnahmen wovon aber zwei Songs bereits auf den genannten Demos waren.
Mitwirkende sind keine Geringeren als Grutle Kjellson (Bass und Vocals) Ivar Bjørnson (Gitarre und Keyboards), beide Enslaved, und Hein Frode Hansen an den Drums (Theatre of Tragedy).
Die Songs sind nachhaltig durch den Sound geprägt, den man seiner Zeit von Autopsy gewöhnt war. Sumpfig-brutaler Death Metal. Phobia haben noch zwei Schippen Doom reingepackt und auch vor Keyboard Sprenklern keinen Halt gemacht. Somit kann man auch ganz frühe Paradise Lost als Referenz nennen.
Auch wenn wir hier von einer guten Handvoll Demotracks einer Jugendband sprechen, darf die hier vorgestellte Fähigkeit, packende und brutale Songs zu komponieren, nicht gering geschätzt werden. Das findet alles auf einem recht hohen Niveau statt. Auch wenn man stilistisch noch nicht den Weg der Protagonisten zu ersehen vermag, war hier schon ein riesiges Potenzial vorhanden. Nach kurzem Bestand der Band PHOBIA wurde diese 1991 aufgelöst und Grutle und Ivar gründeten daraufhin Enslaved.
Fazit: Interessant für Fans des rohen Death Metals vergangener Tage und Enslaved Fans, die sich für die Wurzeln der Band abseits von Prog- und Viking Black Metal begeistern können. Ein nostalgischer Ausritt in das Ur-Sammelbecken des norwegischen Black Metals.
Und vielleicht noch eine Erkenntnis: Der Einfluss einer Band wie Autopsy auf die gesamte skandinavische Extrem-Metal Szene war auch wie an diesem Beispiel erkennbar, sehr stark. Erhältlich bei Nuclear War Now!. https://nuclearwarnowproductions.bandcamp.com/album/slaughterhouse-tapes

Ingo Holzhäuser vergibt keine Bewertung