PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS – KINGS OF THE ASYLYM

PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS

Titel: KINGS OF THE ASYLYM

Label: NUCLEAR BLAST RECORDS

Spieldauer: 46:19 Minuten

VÖ: 01. September 2023

Für den 32 Jahre als Gitarristen der Rocklegende Motörhead tätigen Waliser sollte die seit 2016 den (seinen) neuen Namen PHIL CAMPBELL AND THE BASTARD SONS tragende Band eigentlich ein Sideprojekt sein und bleiben, wurde nach deren Ende jedoch zu seinem Haupterwerb.

Begleitet von seinen drei Söhnen Todd (Gitarre), Tyla (Bass) und Dane (Drums) wurden auf zwei EPs, zwei Studio- und einem Livealbum vor allem Motörhead-Songs gecovert und einige eigene Stücke zum Besten gegeben.

Wenn es auch das Vorgängeralbum auf beachtliche 40 Charteinstiege in vier Ländern brachte, so wurde doch mit der Beförderung von Joel Peters zum Full-Time-Sänger und Nachfolger von Neil Starr Anfang 2022 ein wahrer Glücksgriff getan, mit dem die Band und ihre Musik bereits jetzt ein neues Level erreichen.

Gemeinsam mit dem singenden Powerhouse und elf starken Songs im Gepäck enterte das interfamiliäre Quartett das britische Stompbox Studio und begann die Aufnahmen zum neuen “Kings Of The Asylum“ Silberling.

Und das nun vorliegende Ergebnis ist von vorne bis hinten gelungen und präsentiert gradlinigen, mitreißenden und schlichtweg beeindruckenden Heavy Rock, der natürlich in Teilen die Motörhead-Vergangenheit nicht leugnen kann, aber doch eigenständig, fesselnd und atemberaubend genug ist, um den Hörer unabhängig von Vergangenem immer wieder zu begeistern.

Die neuen Songs sind immer treibend, temporeich und ein wenig wild, teilweise punkig und ein bisschen „dreckig“, gleichzeitig aber stets eingängig und memorabel. Nicht zuletzt laden sie zum Abfeiern und Mitgehen ein und es gelingt Peters, den Stücken mit seinem markanten, kraftstrotzenden Organ seinen Stempel aufzudrücken.

Die Platte bietet straighte, aufregende Heavy Rock Perlen ohne Ende: beginnend mit dem energiegeladenen Opener `Walking In Circles´, gefolgt vom schnellen Banger `Too Much Is Never Enough´, der grandiosen Vorabsingle `Hammer And Dance´ sowie der stadiontauglichen Rockhymne `Strike The Match´.

`The Hunt´ und `Show No Mercy´ packen den Hörer mit ihren Shouts/Singalongs am Schlawittchen, während die ungestümen Tracks `Schizophrenia´ und `Maniac´ herrlich abgedreht und geradezu enthemmt daherkommen.

Für Abwechslung sorgt beispielsweise der etwas langsamere, melodisch-getragene Titelsong mit seinem Hammerchorus und der Bonustrack `Monster´, eine eingängige, flotte Granate, die sich gewaschen hat und sich ins Langzeitgedächtnis fräst.

Insgesamt ist “Kings Of The Asylum“ eine maximal unterhaltsame und ungebremst spaßige Abfahrt, bei deren Konsumierung man sich bereits auf das bevorstehende Livererlebnis freut, da man die neuen Stück unbedingt auf der Bühne hören und erleben möchte.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten