PESTILENGTH
Titel: SOLAR CLOREX
Label: DEBEMUR MORTI
Spieldauer: 36:17 Minuten
VÖ: 16. Februar 2024
Ein ganz besonderes Schmankerl des gut abgehangenen aber grotesken Geschmacks servieren uns die Basken von PESTILENGTH. Seit 2018 im Underground aktiv, kommt „Solar Clorex“ schon als dritter Longplayer daher. Eine musikalische Verortung ist nicht unbedingt einfach. PESTILENGTH verarbeiten einen hochkonzentrierten Mix aus Death, Doom und Black Metal, fahren aber auch experimentell durch Klanggehölz. Vergleiche zu den Landsleuten von Altarage oder den Australiern Portal sind nicht erschöpfend, können aber durchaus als Anhaltspunkt herangezogen werden.
PESTILENGTH wandeln hier also obskur meuchelnd und unglaublich eigenständig durch des Extremmusikhörers Gehörgänge. Urwüchsiger Höhlensound, prägnante Breaks und weithin akustische Ausfahrten bestimmen das Klangbild der Basken. Gutturales Gerülpse am Mikro untermauert den knorrigen Ansatz den PESTILENGTH hier auffahren. Dabei vergessen sie nie den musikalischen Anspruch, der ihre Kompositionen durchweg besitzt, in Szene zu setzen und mit sehr guten handwerklichen Fähigkeiten an den Instrumenten zu untermauern.
Insgesamt ein durchweg brutales wenngleich abwechslungsreiches Gebräu, mit allerhand Tempiwechseln vom Highspeed Gehacke bis zum abgrundtiefen Doom. Dazu passt dann auch das entspannte fast instrumentale Zwischenstück ‚Enthronos Wormwood‘. Hier dokumentieren PESTILENGTH ihre Verwendungsbreite ohne anbiedernd zu wirken.
„Solar Clorex“ gefällt mir wirklich gut und passt zu dem bereits tollen Start in die Veröffentlichungen im ersten Quartal des Jahres 2024. Somit für eine klare Hörempfehlung für offene Extreme-Metal Fans und für Fans der Truppe erscheint mir die Scheibe sowieso als Pflicht.
Ingo Holzhäuser vergibt 8,5 von 10 Punkten