PERFORMED – MORONIA

PERFORMED

Titel: MORONIA

Label: SLOVAK METAL ARMY

Spieldauer: 43:41 Minuten

Der osteuropäische Underground hat in den letzten Jahren einige edle Thrashmetal-Perlen hervorgebracht. Ob die Slowenen Eruption, Archaic aus Ungarn, Mosh-Pit Justice aus Bulgarien oder Kobold, Quasarborn und zuletzt Alitor aus Serbien, alle haben echte Kracheralben veröffentlicht, die in keiner gut sortierten Thrash-Sammlung fehlen sollten. Nun versuchen also PERFORMED aus dem slowakischen Prievidza 17 Jahre nach der Bandgründung mit dem Debutalbum „Moronia“ diese Phalanx zu durchbrechen und eine eigene Duftmarke zu hinterlassen.

Dass PERFORMED ihre ersten Live-Auftritte mit Metallica-Covern bestritt, bevor man mit dem Komponieren eigener Songs anfing, hört man auf „Moronia“ an allen Ecken und Enden. Das Riffing orientiert sich relativ häufig und offensichtlich an den ersten drei Alben der Thrash-Vorreiter. An den instrumentalen Fähigkeiten der beteiligten Musiker liegt es nicht, dass die Scheibe nicht wirklich zündet. In erster Linie scheitern PERFORMED an der Gleichförmigkeit des grundsoliden Songmaterials, dem häufig zu repetitiven Vortrag eines eigentlich garnicht so schlechten Riffs und vor allem an Gitarrist Martin Majdans „Gesang“, der auch nach dem dritten Durchlauf des Albums einfach nur als schlicht und ergreifend „schlecht“ beurteilt werden kann. Mit Hetfield-Phrasierung aber ohne Ausdruck, Power oder Aggression blafft der gute Mann tonlos vor sich hin. Da denkt man sich, ein 8-minütiges Instrumentalstück (nächste Metallica-Analogie) mit dem Titel ‚Uzzur‘ könnte da rettend unter die Arme greifen. Funktioniert aber auch nicht wirklich, weil auch hier ansprechende Riffs viel zu oft und lang wiederholt werden.

Mit einem anständigen Sänger und einem stringenten Songwriting wäre hier sehr viel mehr dringewesen, denn die Riffs sind gut, spielen können PERFORMED auch. Vielleicht beim nächsten Mal mit gebündelten Stärken und neuem Sänger.

Dirk Eckhard vergibt 4 von 10 Punkten