Der große Walfänger PEQUOD sticht mit dem zweiten Longplayer in See. „Spineless“ so der Titel, folgt nach zehn Jahren dem Debüt „Forgotten“.
Die Münchner PEQUOD vereinen europäischen – sprich eher melodienorientierten – Death Metal und weitestgehend aus der Bay Area inspirierten Thrash Metal. Aber zur Abgrenzung: es ist nicht der heute landläufig verstandene Melodic Death! Die Vocals bleiben stets aggressiv und hart. Da PEQUOD bereits seit 1998 musizieren sind hier keineswegs Anfänger am Werk. Die Songs sind hervorragend produziert und eingespielt. Das Break in „Born Insane“ passt perfekt zum Cover: da wird einem förmlich das Rückgrat rausgerissen, wenn man denn in einem Moshpit dazu Stellung nehmen könnte… Wobei ich PEQUOD im Sommer im Rahmen der in Münchner Backstage veranstalteten Abstandskonzerte zuletzt bestaunen durfte: Wirklich klasse!!
Das eher sphärische „Extinction of Fouls“ schafft den Übergang auf die B-Seite von „Spineless“. In diesem Track spielen PEQUOD ihre Fertigkeiten mit angezogener Handbremse aus und bleiben auch dabei überzeugend. Die geschaffene Atmosphäre ist bedrohlich und lässt den Hörer verzweifelt zurück. „Hell within“ setzt nochmal eine Marke gegen Ende, wo ganz klar wird, dass sich die Oberbayern vor skandinavischen Death Metal Größen überhaupt nicht zu verstecken brauchen. Auch wenn sich hier und da einige Längen eingeschlichen haben.
Alles in Allem: „Spineless“ ist keine rückgratlose Angelegenheit wie der Titel eventuell vermuten läßt, sondern ein Album einer undergroundigen Band, die beständig und unermüdlich ihre Energie und Leidenschaft in ihr  Schaffen steckt. Egal ob live oder auf Scheibe. Das Jahr 2020 war ein hervorragendes Jahr in Sachen Death Metal und PEQUOD tragen mit ihrem Album zu einem gelungenen Abschluss bei.
Wal, da bläst er! In die Riemen, pullt!!

Check auch den Store der Band: https://pequod.bigcartel.com/

Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten

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