PATRIARCH – DEMONIC HEART

PATRIARCH

Titel: DEMONIC HEART

Label: WORMHOLEDEATH RECORDS

Spieldauer: 48:37 Minuten

VÖ: 15. September 2023

Sieben Jahre sind seit dem letzten PATRIARCH Studioalbum “Rage Of Gods“ (2016) ins Land gezogen und insgesamt kommt die Band während ihrer 40-jährigen Geschichte inklusive des neuen Drehers “Demonic Heart“ erst auf fünf Langeisen.

Gitarrist Freddy Mylemans, Bandgründer und letztes verbliebenes Originalmitglied, hat die Truppe 1983 noch unter dem Banner Pariah aus der Taufe gehoben. Bassist Tweeva kam 2001 hinzu und war erstmals auf “Mankind-The Virus“ (2008) zu hören. Stijn Claessen bearbeitet die Gitarrensaiten seit 2012, Drummer Luc Seeuws die Felle seit 2015.

Die beiden Letztgenannten waren also beim aktuellen Silberling bereits an Bord, während “Demonic Heart“ für den neuen Fronter Mario Cesar die erste Albumveröffentlichung mit dem belgischen Fünfer darstellt. Alle Beteiligten verfügen über eine große Erfahrung in der Metalszene und brachten frischen Wind in die Sache, was nach eigener Aussage für einen eigenständigen, dynamischen und berauschenden Sound sorgt.

Grundsätzlich sind PATRIARCH nach wie vor im Thrash und Progressive Metal verwurzelt, die neun neuen Songs seien jedoch heavier und thrashiger als jemals zuvor.

Das kann man definitiv bestätigen, die Instrumentalisten bereiten den thrashigen Boden und erzeugen einen fulminanten, brachialen Soundwall mit allerlei technischen Finessen, der allerdings nicht immer fein austariert wirkt.

Und während seine „Hintermänner“, insbesondere die dreiköpfige Saitenfraktion sich die Finger wund spielt und ein packendes Solo nach dem anderen rausschraubt, vermag der neue Sänger/Shouter bzw. seine Performance in Verbindung mit den eigentlich komplexen, vielseitigen Stücken nicht so wirklich zu überzeugen. Zu gleichförmig sein Gebrüll, zu eintönig Shouts und Stimmlage bis auf einige wenige Ausnahmen.

Auch nach mehreren Durchläufen gelingt es mir nicht, mit dem irgendwie sperrigen Songmaterial warm zu werden. Hinzu kommt ein (hoffentlich nur den vorliegenden mp3s geschuldeter) nicht wirklich wohl temperierter, dumpfer Sound.

Ihr wollt dennoch Anspieltipps? Zu den musikalischen Lichtblicken gehören der gute Titelsong, das wuchtige `Deadlocked´, das auffällige `Watch Us, Feed Us, Control Us´ und die Quasi-Halbballade `Words Unspoken´.

Michael Gaspar vergibt 6 von 10 Punkten