PALEFACE SWISS – CURSED

PALEFACE SWISS

Titel: CURSED

Label: Blood Blast Distribution

Spieldauer: 28:39 Minuten

VÖ: 03. Januar 2025

Das Schweizer Extreme Metal-Outfit PALEFACE SWISS setzt sich zusammen aus Marc “Zelli” Zellweger (Vocals), Yannick Lehmann (Guitar), Tommy Lee (Bass) und Colin “CJ” Hammond (Drums). “Chapter 3: The Last Selection” ist das Debütalbum der Eidgenossen und wurde am 30. Oktober 2020 veröffentlicht und ernteten damit internationale Aufmerksamkeit im Deathcore- und Beatdown-Fanlager. 2022 ließen PALEFACE SWISS ihr zweites Album “Fear & Dagger” von der Kette, das den Bekanntheitsgrad des Abrisskommandos weiter wachsen ließ. Am 03. Januar stand uns “Cursed” ins Haus, dass sie in Sachen Härte, technischer Raffinesse oder emotionaler Verletzlichkeit wohl erneut keine Gefangenen machen wird. Das Songwriting fand auf den Kanarischen Inseln statt, wo man mit dem Produzenten und Songwriter Ron Deris in den Misueno Studios zusammen arbeitete – die Studios gehören HELLOWEEN-Sänger Andi Deris. Für den Feinschliff des ersten PALEFACE SWISS Konzeptalbums sorgten jedoch LANDMVRKS.

‘un pobre niño murió’ ist das Intro, dass ziemlich creepy anmutet. Übersetzt bedeutet der Titel soviel wie “ein armes Kind starb”. Nach dem immer intensiver und spannender werdenden Opening löst der wahnsinnige Track ‘Hatred’ die Anspannung und setzt mit seiner Energie Adrenalin beim Hörer frei. Die Raserei geht in ‘…and with hope you’ll be damned’ weiter, dabei sind es nichtmal die Instrumente die so verdammt crazy geraten sind, eher sind es die Vocals von Sänger “Zelli”, der schreit, growlt, rappt und das alles mit einer Inntensität – der nackte Wahnsinn. Schwere Grooves zum “gemütlichen” Headbangen (‘Don’t you ever stop’), knackigen Rap der dann aber doch in den genre typischen Bereich zurückkehrt (‘Enough’) ballern uns die Jungs genauso vor den Latz wie irres Guitar-Shredding (‘Youth Decay’). Nach dem Hassfetzen ‘My Blood On Your Hands’ kommt mit ‘Love Burns’ der nächsten brutal-brachiale Angriffs auf die Trommelfelle, wobei die letzten Sekunden bereits einen dezenten Übergang zum finalen Lied ‘River Of Sorrows’ sind, wo die Eidgenossen ganz andere Töne anschlagen als in den vorherigen Songs – sehr geiler und sehr trauriger Song, der sicherlich nicht nur mir unter die Haut gekrochen ist.

Auch auf “Cursed” sind PALEFACE SWISS brutal, aggressiv, wütend und bestialisch gut in Form. Stilistisch finden wir auf “Cursed” die Genre Deathcore, Hardcore und Beatdown-Hardcore. Auch Nu Metal Vibes und Slam-Death wurden in den gottlosen Mixbecher geworfen – und HipHop. Dieses bunte Potpourri an musikalischen Einflüssen passt wunderbar zu den schweren Riffs, den in der Hölle geborenen Gitarrensoli und harten Break- bzw. Beatdowns. Hervorheben muss man die Maschine am Mikro, eigentlich müsste er einen Deal mit dem Leibhaftigen haben, der ihm dann diese mannigfaltigen Stimmvariationen verlieh. Brutal sage ich nur. Diese Feuerwerk an Highspeed und Wildheit ist nix für zarte Gemüter und kann überladen wirken, (Genre-)Fans werden diese neuerliche Feuerwalze aus der Schweiz aber leben – auch wenn das Vergnügen nur 28 Minuten dauert.

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten