PALE DIVINE – CONSEQUENCE OF TIME

PALE DIVINE

Titel: CONSEQUENCE OF TIME

Label: CRUZ DEL SUR / SOULFOOD

Spieldauer: 47:16 Minuten

Auf Kollaboration Nummer zwei mit Dana Ortt lässt sich der Einfluss des Querdenkers schon sehr viel deutlicher als auf dem selbstbetitelten 2018er Album erkennen. War letztere Scheibe noch sehr in den durch und durch traditionellen Kompositionsmustern der anderen Bandmitglieder verhaftet, so findet Ortts verspielterer Ansatz hier einen deutlichen Niederschlag, nicht zuletzt da er stellenweise auch für den Gesang verantwortlich zeichnet. Gerade die Gitarrenarbeit ist vielschichtiger geworden („Broken Martyr“), und auch die Arrangements schlagen anspruchsvollere Spannungsbögen als bisher (das beinahe proggige „Saints Of Fire“). Schon der Opener „Tyrants & Pawns“ schlägt in diese Kerbe, bevor das melodiöse, als Sabbath-rip off beginnende „Satan In Starlight“ auch aufgrund des Gesangs ganz klar in die Beelzefuzz-Kerbe schlägt.

Leider zeigt sich schon früh auch ein Schwachpunkt, nämlich die unausgegorene Produktion, in der gerade der Gesang mitunter zu versinken droht, während die Instrumente wenig differenziert abgemischt wurden. Zudem muss sich der Stil PALE DIVINEs nunmehr auch noch letztgültig finden. Die Dominanz Ortts ist nämlich nicht nur ein Segen, sondern sorgt auch dafür, dass die Stücke mitunter etwas unverbunden scheinen, gerade wenn er wie in „Phantasmagoria“ in einem eigentlich die ureigene Domäne der Band abdeckenden Stück die Vocals übernimmt. Dennoch ist PALE DIVINE mit „Consequence Of Time“ ein gutes Stück Doom gelungen, gerade das zehnminütige Titelstück mit seinem Wechselgesang (hier klingt erstmals Ortts arch-eske Phrasierung durch) und dem zwingenden Instrumentalpart am Ende überzeugt. Ein Versprechen für die Zukunft.

Patrick Müller vergibt 7 von 10 Punkten