PÅGÅ – THE EVIL YEAR

PÅGÅ

Titel: THE EVIL YEAR

Label: SVART / MEMBRAN

Spieldauer: 39:31 Minuten

Leck mich an der Tesch, sagt man bei mir zuhause in Kowwelenz. Dieses enigmatisch schlechte Album offeriert nur einen einzigen Erkenntnisgewinn: dass es eine weise Entscheidung von Pelle and Gottfrid Åhman war, In Solitude zu Grabe zu tragen. Junge, Junge, waren die Jungs on fire, als ich sie einst vor geschätzt zwanzig Nasen (zum Zählen war ich zu faul) noch vor VÖ des Debuts in einem Nürnberger Club sah (siehe Review in unserem Archiv)… Inzwischen brennen mir jedoch höchstens noch die Synapsen durch, wenn ich mir diese akustische Grütze irgendwo zwischen Post Punk, Jazz, akustischer Umweltverschmutzung und einem Erdbeben in einem Fachladen für Percussion-Instrumente anhören muss.

Heute rennen die Jungs also als explodierte Borkenkäfer durch Videos, deren musikalische Untermalung wie ein Drogenrausch klingt, und noch nicht mal wie ein guter! Soundcollagen wie eben „Olili“ (Dudeldi, Didudeldei, Dudeldings…) oder das von einer Bank gefallene Akkordeon „By Ends Great Glitter“ sorgen für Kopfschmerzen hervorrufendes Kopfschütteln. Pseudo-Cave Gewimmer à la „Wholly Gone“ ist da im Vergleich zu „Wet Star“, das klingt, als habe ein Sonnensturm die Übertragung einer Bandprobe von völligen Dilettanten gestört, noch Gold. Genau ein Song ist hier hörbar: „Water Strider“.

Mancher mag hier noch die Perlen unter den Säuen suchen. Ich nicht. „The Evil Year“ ist ein vollkommener Schuß in den Ofen, welchen man sich nicht ansatzweise als visionäres Meisterwerk mißverstandener Genies schön zu hören vermag. Vielmehr handelt es sich zweifellos um eine kreative Bankrotterklärung zweier Musiker, denen die Welt offen stand. Ich respektiere, dass sie diesen Weg nicht weiter gehen wollten. Folgen werde ich ihnen allerdings nicht mehr. Was hat das Label der Band eigentlich angetan?

https://youtu.be/P2fxlHnKdLE

Patrick Müller vergibt 2 von 10 Punkten