ÓSSERP
Titel: ELS NOUS CANTS DE LA SIBIL.LA
Label: Eternal Juggernaut Records
Spieldauer: 42:34 Minuten
VÖ: 19. August 2022
Aus Spanien, genauer gesagt aus dem schönen Barcelona, kommen die Katalanen von ÓSSERP und kredenzen Freunden von deftigem Death Metal am 19.08.2022 ihre neue Schlachtplatte “Els nous cants de la Sibil.la”, was auf deutsch grob übersetzt “Die neuen Lieder der Sibylle” bedeutet. Sibil.la stammt aus der Mythologie des Mittelraumes und kündigt angeblich das Ende der Welt an. Aufgenommen wurde der Prügler von Aleix Archs und gemastert vom renommierten Arthur Rizk (Eternal Champion, Black Curse, Pissgrave). Das Cover-Kunstwerk stammt vom großen Paolo Girardi und wird zunächst die CD-Version zieren, aber auch Langrillen für Vinyl-Liebhaber und Tapes scheinen in Planung zu sein. Das Quartett besteht aus den Growl-Bestien Vali und Xavier, den Gitarristen Dani und Ben sowie Drummer Alex. Auf “Els nous cants de la Sibil.la” gibts insgesamt neun Songs, die größtenteils von der Bedeutungslosigkeit des Menschen im Universum handelt. Das Schlachtfest eröffnen die Spanier, die man ebenso in den Bereich Grindcore verordnen kann, mit dem Titel ´Cavalcant L’Ossa Menor´ der finster rüberkommt und sich “anfühlt” als hätte man einen Teller mit blutigen Innereien vor die Nase gesetzt bekommen. Das Wechselspiel der beiden Sänger hört man ganz gut raus. Vali röhrt mit seiner dunklen Stimme genau so, wie er es auch bei Morbid Flesh macht, also ist Xavier der mit dem hell-keifenden Gesang. Im Stil des Eröffnungstracks sind auch die restlichen Songs gehalten. Mal bekommt man eine Eröffnung die nicht gleich losballert sondern melodisch gut klingt und mir gefällt (´L’Engany´) mal auch ein Intro bei dem gute zweieinhalb Minuten nichts spektakuläres passiert und im Anschluss doch Spanischkenntnisse gut wären um auch nur annähernd das Gekeife und Gegrunze zu verstehen, dass da aus meinen Boxen kommt (´El Pes Del Buit´). Musikalisch hauen ÓSSERP anständig auf die Fresse. Was den Inhalt betrifft so bin ich dem spanisch nicht mächtig und werde auch nicht mit der Art des Gesangs warm. Für Fans von Mental Cruelty ist “Els nous cants de la Sibil.la” sicher hörenswert. Alle anderen hören sich die Vorgängeralben oder die bereits veröffentlichte Single ´Cavalcant l’Ossa Menor´ an oder schauen bei Bandcamp vorbei um sich einen Eindruck zu verschaffen wie die Spanier klingen.
Tobi Stahl vergibt 6,5 von 10 Punkten