ORDEN OGAN – THE ORDER OF FEAR

ORDEN OGAN

Titel: THE ORDER OF FEAR

Label: REIGNING PHOENIX MUSIC

Spieldauer: 48:11 Minuten

VÖ: 05. Juli 2024

Bereits mit dem erfolgreichen Vorgänger “Final Day” haben die nordrheinwestfälischen Power Metaller von ORDEN OGAN den dritten Platz der deutschen Albumcharts erklommen und irgendetwas sagt mir, dass damit noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist.

Denn nicht nur, dass die vorderen Ränge nicht mehr so umkämpft sind wie früher, auch bietet “The Order Of Fear”, das siebte Album der Truppe um Mastermind und Sänger `Seeb´ Levermann alles, was das Power Metal Herz begehrt.

Sicherlich hat das Quintett aus Arnsberg nicht den dunklen, hymnischen Power Metal erfunden und doch ist, wenn ORDEN OGAN darauf steht immer ORDEN OGAN darin und die Band und ihre Songs mit einem unerhört hohen Qualitätslevel und enormem Wiedererkennungswert gesegnet.

Was neben der perfekten Produktion und dem markanten Gesang Levermanns, im unverwechselbaren Songwriting sowie perfekt eingesetzten Stilmitteln wie den üppigen Chören, gezielt eingebauten Orchestrierungen und starken Power Metal Songs mit Eingängigkeit und einem guten Schuss Düsternis begründet liegt, die sie zu den unverkennbaren Trademarks ihres Sound erkoren haben.

Und doch ist für Abwechslung und musikalische Weiterentwicklung gesorgt. Die Songs auf “The Order Of Fear” reihen melodische Hymne an Hymne und sind doch heavier, kürzer und direkter als zuvor. Oder wie die Info so treffend formuliert: “less progressive than Easton Hope, less poppy than Final Days, and harder than To The End.”

Zudem ist mit der neuen Scheibe eine kleine Hollywood-Story verbunden, denn an drei der zehn neuen Tracks ist ein Hardcore-Fan aus Uruguay direkt beteiligt, welcher der Band durch seine gelungenen Cover-Versionen im Internet aufgefallen war.

Der Silberling beinhaltet einige der besten Songs der Bandgeschichte wie den kraftstrotzenden Opener `Kings Of The Underworld´, den bestialisch guten Titelsong, das majestätische `Moon Fire´, die Vorabauskopplung `Conquest´ und den typischen Orden Ogan Ohrwurm `Prince Of Sorrow´.

Als deutliches Highlight stellt sich aber die hitverdächtige, massenkompatible und doch nachdenkliche und introspektive Ballade ´My Worst Enemy´ mit ihrem bewegenden Text („has always been myself“) heraus.

Da verwundert es nicht, dass die beiden Longtracks der Scheibe nicht aus den aktuellen Songideen stammen. Während das abschließende `The Long Darkness´ aus den Aufnahmesessions zu “Gunmen“ aus dem Jahr 2017 kommt, geht das düster-eindringliche `Anthem To The Darkside´ sogar bis in die Anfangstage der Band zurück.

Ganz starkes Langeisen, mit dem ORDEN OGAN sich gewohnt überzeugend präsentieren und als ein auch international führender Power Metal Act positionieren und profilieren und das den hörbaren Beweis liefert, dass sie nicht auf der Stelle treten und dennoch gleichbleibend hohe musikalische Klasse abliefern.

Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten