ONE MORNING LEFT – NEON INFERNO

ONE MORNING LEFT

Titel: NEON INFERNO

Label: ARISING EMPIRE

Spieldauer: 50:20 Minuten

VÖ: 18. Oktober 2024

Die 2008 gegründete, finnische Trancecore Truppe ONE MORNING LEFT präsentiert ihren fünften Studio-Longplayer “Neon Inferno“. Nach wie vor vermischt die Band Retro Electronic und Videogamemusik sowie 80er Hardrock mit ihren heavy Metalcore Roots.

Dabei hat sich auch das Lineup weiterentwickelt. Von den 2016er „Metalcore Superstars“ verbleiben Frontmann Mika Lahti und Sänger/Gitarrist Leevi Luoto als die Schlüsselfiguren, während Miska Sipiläinen (Bass & Backing Vocals), Juuso Turkki Gitarre & Backing Vocals) sowie Drummer Dennis Hallbäck die aktuelle Besetzung bilden.

Mit viel Tempo und Finesse vermengen auch die neuen Songs Elektro, Hardcore und Metalcore Einflüsse, wobei noch konsequenter und „rücksichtsloser“ vorgegangen wird, denn so finden sich neben beinahe poppigen Elementen und eingängisten Synthieparts, haufenweise Groove, Breakdowns, Screams/Growls und gar deathcore-artige Passagen zu spannenden Tracks wie `Tonight´, ´Neon Inferno (Paradise)´ und `Maverick´ zusammen.

Sind die neuen Tracks aufgrund des mehr an Dynamik und der noch größeren Kontraste noch kurzweiliger und interessanter als zuvor, beispielsweise auf dem direkten Vorgänger „Hyperactive„, verfällt man in der zweiten Albumhälfte ein wenig in alte Muster und präsentiert die ein oder andere klamaukig-schrullige Komposition wie `3,2,1 GO!´ oder die AOR-Sommerhymne `Sommerlovin‘´.

Mit dem KITT/Knight Rider Tribut `Michael, The Knight´ und `Tokio Love´ findet man sich zudem wieder mehr im Soundtrack/Videogame-Kosmos wieder, was sicherlich auch einen gewissen Unterhaltungswert besitzt, bevor die gelungene Michael Jackson Coverversion `Beat It´ noch einen draufsetzt.

Zum Abschluss gibt es noch zwei deutlich elektronischere, in meinen Augen verzichtbare Remixe des nachtaktiven, finnischen Musikproduzenten Van Derand.

ONE MORNING LEFT präsentieren sich so innovativ und kreativ wie gewohnt, zudem in Teilen härter und gleichzeitig melodischer und eingängiger als je zuvor, und dennoch bleibt “Neon Inferno“ eine zweischneidige, da enorm kurzweilige und interessante, aber mit zu wenig Langzeitwirkung ausgestattete Sache. Mit den starken Tracks der ersten Albumhälfte ist man aber definitiv auf dem richtigen Weg.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten