OMNIUM GATHERUM – MAY THE BRIDGES WE BURN LIGHT THE WAY

OMNIUM GATHERUM

Titel: MAY THE BRIDGES WE BURN LIGHT THE WAY

Label: CENTURY MEDIA RECORDS

Spieldauer: 40:26 Minuten

VÖ: 07. November 2025

Die 1996 in der finnischen Küstenstadt Karhula gegründeten OMNIUM GATHERUM bewegen sich musikalisch zwischen den Polen von traditionellem Heavy Metal, Melodic Death im Göteborger Stil und progressiver Finesse – was ihnen den nicht ganz ernst gemeinten Stempel „Adult-Oriented Death Metal“ einbrachte.

“May the Bridges We Burn Light the Way“ ist die zehnte Studioscheibe des finnischen Fünfers und bietet die volle Bandbreite aus eingängigen Hooks, packenden Soli, donnernden Rhythmen, einfallsreichen Keys und variablem Gesang zwischen Aggression und Melodie.

Dass das Genre Melodic Death ob seiner Kontraste und Vielfalt zwischen aggressiven Ausbrüchen sowie großen Melodien, Bombast und Eingängigkeit doch wie geschaffen dafür ist, verschiedene Gemütszustände und Stimmungen widerzuspiegeln, treibt die Band hier auf die Spitze.

Auch wenn ich die Growls von Jukka Pelkonen nach wie vor etwas eintönig finde, entschädigen die abwechslungsreichen Kompositionen von Gründungsmitglied, Gitarrist und Hauptsongwriter Markus Vanhala (Insomnium, Cemetery Skyline), die cleanen Vocals und vielschichtigen Gitarren- und Keyboard-Melodien und -läufe den Hörer dafür mehr als genug.

Zur inhaltlichen und konzeptionellen Ausrichtung erklärt die Band:

„„May the Bridges We Burn Light the Way“ ist textlich wie ein lockeres Konzeptalbum aufgebaut, das „Geschichten von der Straße“ durch die Brille von Träumenden, Befeindeten, Lügenden und Wandernden erzählt. Songs wie „Walking Ghost Phase“ beschäftigen sich mit Sucht und Verzweiflung, während „Ignite the Flame“ für Brüderlichkeit und Rebellion eintritt. In „The Darkest City“ spricht die urbane Landschaft selbst und spiegelt das Chaos der modernen Welt wider.“

Aufgenommen wurde in verschiedenen finnischen Studios, während Björn “Speed“ Strid (Soilwork) die Gesangssessions von Jukka Pelkonen in Schweden einfing, mitproduzierte und zudem einigen Gangshouts beisteuerte. Für Mix und Mastering sind erneut Jens Bogren und Tony Lindgren (Fascination Street Studios) zuständig.

Die neuen Songs werden vom kurzen Intro und titelgebenden Stück sowie dem abschließenden, wunderbaren Instrumental `Road Closed Ahead` eingerahmt. Und alles dazwischen wirkt so ausgereift und durchdacht und musikalisch wie aus einem Guss, dass es das pure Hörvergnügen und dennoch für genügend Dynamik und Abwechslung gesorgt ist. Diese unterhaltsamen, beinahe perfekten vierzig Minuten liefern einen Melodic Death Ohrwurm nach dem anderen und machen dem augenzwinkernden Ruf der Band als Death Leppard (OG über OG) wieder einmal alle Ehre.

Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten