OCEAN HILLS – SANTA MONICA

OCEAN HILLS

Titel: SANTA MONICA

Label: AFM

Spieldauer: 46:47 Minuten

Lasst mich hier zunächst den großen Philosophen Jules Winnfield, zugegeben, etwas frei, zitieren: „Say ‚ooooohooooo‘ again. Say ‚oooouuoooo‘ again, I dare you, I double dare you motherfucker, say ‚oooooooh‘ one more goddamn time!“

Zugegeben, auch ich gehöre zu den Leuten, die nach dem Ausstieg von Zoli Teglas bei Ignite ziemlich am Boden waren. War es doch seine Stimme, die als Alleinstellungsmerkmal dafür gesorgt hat, dass Ignite die vielleicht beste verdammte Melo-Hardcore-Band auf diesem Planeten geworden ist.

Nun also der Selbstverwirklichungstrip in Form einer melodischen (Alternative-)Rockband mit dem schönen Namen OCEAN HILLS. Muss ja nicht schlimm sein, in dem Bereich gibt es sicherlich gute Musik, Live (die Band) zum Beispiel, oder Skunk Anansie, Muse und einige zählen ja auch Alter Bridge dazu. Und das Singen hat Zoli sicher nicht verlernt, und lässt es sich auch nicht verbieten.

Was OCEAN HILLS auf ihrem Debut ‚Santa Monica‘ dann aber anbieten, ist ein schmierig-glitschiges Konglomerat aus Songs von der Nickelbackschen Resterampe. Was, neben dem fast schon inflationären Einsatz von den im obigen Zitat erwähnten verschiedensten Varianten des Oooooohoho-Gesangs, besonders auffällt, ist, dass es OCEAN HILLS trotz all der oberflächlichen Eingängigkeit kaum einmal gelingt, dabei so etwas wie einen Ohrwurm, irgendwas mit Wiedererkennungswert zu erschaffen.
Auch nach (und das war wirklich harte Arbeit) mehrfachem Durchlauf bleibt da kein Refrain hängen. Ausnahme, allerdings keine positive, ist da nur ‚Budapest My Love‘, dass in seiner Süsslichkeit die Gehörgänge so verklebt, dass man sie mit einem scharfen Gegenstand wieder freikratzen muss.

Keine angenehme Sache das, genauso wie die gesamte ‚Santa Monica‘ von OCEAN HILLS. Also Zoli, schön, dass Du das gemacht hast, wahrscheinlich hast Du das gebraucht. Aber jetzt kannst Du auch wieder zu Ignite zurückkehren, und die Menschheit mit Deiner Stimme glücklich machen.

Dirk Eckhard vergibt 2 von 10 Punkten