Hier kommt die Schwermut uneingeschränkt zu ihrem Recht. Zum fünften Mal suhlen sich OCEAN CHIEF in den Untiefen der menschlichen Seele, wühlen ähnlich solcher Acts wie (frühe) Our Survival Depends On Us, Black Shape Of Nexus oder entfernt Ahab düstere, basslastiges Gewürm in unsere Eingeweide. Schlünde öffnen sich geysirartig für die gutturalen Vokalattacken, die sich in die minimalistischen Dronekathedralen einrülpsen. Im Vergleich dazu sind die Songs einer Band wie Ophis nahezu easy listening. OCEAN CHIEF lassen wirklich keinerlei Licht in ihren Klangkosmos eindringen, zelebrieren unbarmherzig die Hässlichkeit des Lebens und des düster angeschlagenen Tons. Ehrlich gesagt haben mich solche Bands schon auf dem Doom Shall Rise immer gelangweilt bis verärgert, mein Nervenkostüm ist für solcherlei Geholpere schlicht zu dünn, oder sagen wir: meine Zeit zu kostbar. Weder musikalisch (inkl. der technischen Fähigkeiten der Musiker) noch atmosphärisch ist dies ein ansprechendes Album. Braucht die Musikwelt nicht, denn Schwermut wird hier schlicht zu oft zu musikalischem Stumpfsinn.

Patrick Müller vergibt 3 von 10 Punkten

HOME