NUG – ALTER EGO

NUG

Titel: ALTER EGO

Label: WILLOWTIP RECORDS

Spieldauer: 49:03 Minuten

Auf „Alter Ego“ ist von den ersten Klängen des Intros „The Birth“ klar, dass die folgenden 50 Minuten nicht vergnügungssteuerpflichtig sein werden. Sich monolithisch auftürmende Riffs, geschriene Vocals, immer wieder aber auch ätherische Gesangsharmonien durchziehen ein Album, dessen intensiv-depressive Atmosphäre nicht selten beklemmend wirkt und einen düsteren Sog aufbaut. Irgendwo zwischen Neurosis-Noise, Djent, Post Rock und Black/Death Metal (ohne dessen Rasereien) pendeln die Russen sich ein, ohne eindeutige Kategorisierungen auch nur ansatzweise zuzulassen. Irgendwie klingt „Alter Ego“ weniger wie eine psychologische Studie als vielmehr wie ein vertonter Streifzug durch eine der riesigen Öl-Raffinerien des Landes – hier gibt es nämlich nur zwei Farben: grau und schwarzgrau. Der vertonte ästhetische Schmerz NUGs beginnt nach einer Weile jedoch greifbare körperliche Schmerzen auszusenden und man wünschte sich, der unbarmherzige Griff der Depression lockere sich mitunter ein wenig. „Radiance“ sendet zwar einige wenige Signale in diese Richtung, ansonsten droht man jedoch zu ersticken.

Patrick Müller vergibt 6 von 10 Punkten