NOTHING SACRED – LEVIATHAN (EP)

NOTHING SACRED

Titel: LEVIATHAN (EP)

Label: ROCKSHOTS RECORDS

Spieldauer: 21:51 Minuten

VÖ: 03. Februar 2023

Die Australier NOTHING SACRED kommen aus dem klassischen Thrash/Speed Metal-Bereich und haben 2021 mit der Scheibe “No Gods” überraschend ihr erstes musikalisches Lebenszeichen seit 30 Jahren veröffentlicht.

Nur etwa ein halbes Jahr später legt das bereits 1983 gegründete Quintett mit der EP “Leviathan” nach. Der Kurzplayer beinhaltet sechs Tracks, ist ein Mix von neuen und alten Stücken und baut auf dem Sound der aktuellen Scheibe auf.

Die EP strotzt vor Riffs, Killersoli und den energetischen, in Teilen melodischen Vocals des zurückgekehrten Frontmanns Chris Stark, der nach einigen Jahren seinen Nachfolger James Davies wieder ersetzt hat. Die neuen Stücke und Arrangements sind in gemeinsamen Gruppensessions und Jams entstanden, so dass alle Bandmitglieder daran beteiligt waren.

Los geht es mit den beiden zeitgemäßen, furios-fesselnden neuen Songs, die man wohl am ehesten als melodischen Neo-Thrash bezeichnen kann. Sowohl der packende Titelsong als auch das anschließende `Drone´ grooven wie Hulle, wirken modern, erwachsen, ausgereift und nachdenklich und handeln in den Lyrics vom Krieg in der Ukraine und im letzteren Fall von der Art der modernen Kriegsführung.

Es folgen mit `Guardian´ und `Sir Magma´ zwei neu aufgenommene Stücke vom Debütalbum “Let Us Prey” (1988), die gekonnt und wuchtig in die Neuzeit transportiert werden, aber naturgemäß doch etwas traditioneller, oldschooliger und härter aus den Boxen tönen.

Ebenfalls enthält die EP den Song ´Sudden Death´, einen schnellen thrashigen, bisher unveröffentlichten Track, welcher Mitte der 80er zum festen Live-Repertoire der Band gehörte.

Den abschließenden, äußerst eingängigen Trance Remix von `Drone´ hätte es nicht wirklich gebraucht, da der Song im Original ohnehin schon in diese leicht abgespacete Richtung tendiert.

Fazit: gelungene, unterhaltsame EP, die jeweils zur Hälfte sowohl als Zeitvertreib und Teaser Appetit aufs nächste, komplette Studioalbum macht und die Wartezeit verkürzt, als auch Mini-Retrospektive der altgedienten Truppe dient.

Michael Gaspar vergibt 7 von 10 Punkten