Pünktlich im Hochsommer platzieren die Mainzer Avantgarde Black Metaller von NOCTE OBDUCTA ihre neue Scheibe. „Karwoche (Die Sonne der Toten pulsiert)“ lautet der illustre Titel der mittlerweile 13. LP der Rheinhessen. Seit 1995 ist die Truppe nun schon aktiv und die Anfänge der Band habe ich bis Anfang der 2000er Jahre auch intensiv mitverfolgt. Danach habe ich sie aus den Augen verloren. Ich habe sie dennoch zur Kenntnis genommen, und dass es sie noch gibt und die Beständigkeit bis heute finde ich beeindruckend. 

NOCTE OBDUCTA teilen sich mit den Kollegen von Agrypnie den Sänger Torsten, der beiden Bands eine mächtige und ausdrucksstarke Stimme verleiht. „Karwoche“ liefert eine ordentliche Packung verspielter Avantgarde und der rohen Garstigkeit deutscher Black Metal Tonkunst. Schon im Eröffnungstrack ‚Sonne der Toten‘ wird diese Haltung manifestiert. Und in diesem Timbre aus roher und archaischer Klanggestaltung mit verspielten Passagen bleiben NOCTE OBDUCTA über die gesamte Albumlänge spannungsgeladen. Und die Gitarren sind herrlich schroff! Dennoch gibt es hier so viel zu entdecken, dass ich nur eine dringende Hörempfehlung aussprechen möchte.

Auch wenn „Karwoche“ ein bis zwei Durchläufe mehr benötigt um zu zünden, verbirgt sich hier ein echter Grower im schwarzen Gewand. Feine Platte!

Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten

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