
NIGHTBEARER
Titel: DEFIANCE
Label: Testimony Records
Spieldauer: 46:07 Minuten
VÖ: 13. Juni 2025
NIGHTBEARER wurden aus Leidenschaft zum OSDM 2017 von Sänger Michael Torka und Gitarrist Dominik Hellmuth gegründet. Doch Gore und Splatter sollten nicht zum lyrischen Gegenstand ihrer Songs werden, stattdessen legten sie den Fokus auf die Literatur, hier insbesondere den Genres Fantasy, Grimdark und Horror – J.R.R. Tolkien, H.P. Lovecraft, Robert Jordan und Philip Pullman sind ihre Hauptinspirationen. 5-Track-EP “Stories from Beyond” erschien 2018 und erhielt viel positives Feedback – so viel, dass aus dem Duo NIGHTBEARER eine “richtige” Band wurde. Bereits ihr Erstling “Tales of Sorcery and Death” (2019) erreichte im Soundcheck eines großen deutschen Magazins eine Top-10-Platzierung (Platz 8) und wurde allgemein sehr gut aufgenommen. Ihr Zweitwerk “Ghosts of a Darkness to Come” (2022) ist ein Konzeptalbum indem sie ihre Fans auf eine Reise durch die blutigen, dunklen und tödlichen Ereignisse der epischen Saga “Das Rad der Zeit” (Robert Jordan) mitnehmen.
NIGHTBEARER rockten bereits auf den Bühnen von Festivals wie dem Metal Diver Festival oder Party.San Herbstoffensive. Ab dem 13. Juni 2025 steht “Defiance” in den Läden und schickt sich an, ihr wohl vollständigstes Album zu werden, das auf der Trilogie von Sir Philip Pullman’s “His Dark Materials” basiert!
Die Texte stellen Schlüsselfiguren und Ereignisse der Handlung vor, die sich auf einer tieferen Bedeutungsebene um die Befreiung der Menschheit von religiöser Unterdrückung drehen. NIGHTBEARER engagieren sich trotzig im Widerstand, um Aufklärung 2.0 zu ermöglichen. – So die offizielle Info zum Album!
Im Line-up der Ostwestfalen stehen Michael Torka (Vocals), Dominik Hellmuth (Lead Guitar), Tristan Schubert (Rhythm Guitar), Florian Böhmfeld (Bass) und Manuel Lüke (Drums). Aufgenommen, gemischt und gemastert wurde “Defiance” von Dominik Hellmuth in den Hellmouth Studios in Warburg. Die Drums wurden von Manuel Lüke in HateForce Studios in Geseke aufgenommen und das stimmungsvolle Artwork stammt aus der Feder von Timon Kokott. Genug der Worte, Feuer frei!
Mit dem Intro ‘Dust’ startet das Album, der eigentliche Opener ist aber ‘His Dark Materials’ – beide Tracks sind bei YouTube zu einem Performance-Video kombiniert worden – solltet ihr euch reinziehen, wenn ihr einen Vorgeschmack der Platte hören möchtet – es wird sich lohnen. Für alle diejenigen, die sich nicht reinklicken möchten: Ihr verpasst einen starken Hieb in die Fresse.
‘His Dark Materials’ repräsentiert sowohl textlich als auch musikalisch, was Nightbearer 2025 mit “Defiance” entfesseln werden. Wir stürzen uns in den jahrtausendealten Krieg gegen die Tyrannei eines Gottes, der nie existiert hat, gegen seine korrumpierten irdischen und himmlischen Vasallen. Ein Kampf gegen Unterdrückung. Ein Kampf im Namen der Befreiung vom Aberglauben. Ein letzter, unerbittlicher Kampf um die Freiheit! – Michael Torka/Nightbearer
Na? Überzeugt? Dann könnt ihr euch auch gleich das Video zu ‘Defiance’ in die Gehörgänge drücken, denn das geht genauso fett ab und wird euer Verlangen nach einer gepflegten Runde Headbanger-Yoga wecken! Plattgewalzt wird als und jeder, der sich in Reichweite von ‘One Church over All’ befindet, ein Song der böse und wütend angeranzt kommt und mächtige, vom gottlosen gutturalen Gesang angetriebene, Druckwellen erzeugt, denen weitere Schlagzeugeinschläge folgen – brutale Nummer! Die Ostwestfalen können euch und eurem Nacken keine Pause – jedenfalls nicht während ‘Dying Knows No Bounds’. In ‘Reign Supreme’ ist euch das während einigen atmosphärischen Instrumentalpassagen gegönnt, aber hey, ein Vollblut-Deathhead kann das ab und schaut wo es zur nächsten Wall of Death geht! Die Gitarrenklänge sind in ‘Under the Sun of War’ absolut herausragend, aber nicht nur in diesem Song bockt die Performance der Saitenhexer wie Sau, das ist während der kompletten 46 Minuten so. ‘Ascension’, diesen Track müsst ihr euch fett markieren. Neuneinhalb Minuten pure Death Metal Atmosphäre aus dem Hause NIGHTBEARER. Dieses Lied mit all seinen Facetten, Stimmungen und Extremen gehört zum besten, was ich seit langem gehört habe. Wütende Growls, rasende Gitarren, donnernde Bässe und eine ruhige Passage, nach der die Todesblei-Hölle losbricht – so genial! Am besten, ihr stellt das Telefon stumm und deaktiviert die Klingel – diesen Song muss man ohne Störer erleben – bleibt zu hoffen, dass die Paderborner ‘Ascension’ live spielen und das in kompletter Länge. Nimmt man ‘Ascension’ als Grundlage, so kann man die instrumentale Nummer ‘Until We Meet Again’ als kurz und knackig bezeichnen, das würde dem mehr als guten Lied aber nicht gerecht werden, am besten ihr überzeugt euch ab dem 13. Juni selbst. ‘Republic of Heaven’ bekommt ist der letzte Song auf “Defiance” und man bekommt schon ein bisschen das Verlangen nach mehr NIGHTBEARER-Geballer – Gottlob gibt es eine Repeat-Funktion.
Es folgt mein kürzestes Fazit ever! Wer aus meinem Text nicht herauslesen kann, wie bockstark ich “Defiance” in Lyrik und Sound finde, dem kann ich eigentlich nur mit der Wertung 10 von 10 Punkten andeuten, dass er das Album kaufen und inhalieren soll – immer wieder. Ab dem 13. Juni 2025 ist Paderborn ein Stadtteil von Göteborg, Punkt Aus!
Tobi Stahl vergibt 10 von 10 Punkten