NIGHT IN GALES
Titel: SYLPHLIKE (RE-RECORDING 2025)
Label: Apostasy Records
Spieldauer: 22:27 Minuten
VÖ: 31. Oktober 2025
NIGHT IN GALES feiern in diesem Jahr ihren 30. Bandgeburtstag – was gäbe es da Besseres als ein Re-Recording ihrer ersten Veröffentlichung überhaupt? Genau: eine Sylphlike Neuaufnahme, die als LP, CD, MC und in digitaler Fassung erscheint – mit neuem Cover-Artwork sowie Shirts, Hoodies und weiterem Merch! Das Cover stammt erneut von Paolo Girardi, der schon das grandiose Artwork zu “Shadowreaper” entwarf. Gemischt und gemastert wurde “Sylphlike (Re-Recording 2025)” von Fredrik Nordström, der bereits an Klassikern wie “Slaughter of the Soul” (AT THE GATES), “The Jester Race” und “Whoracle” (IN FLAMES) sowie “The Gallery” (DARK TRANQUILLITY) beteiligt war.
“Sylphlike (Re-Recording 2025)” erscheint – wie oben erwähnt – in mehreren Formaten. Die EP wird digital erhältlich sein, unter anderem in hochauflösender Qualität mit 24 Bit / 48 kHz. Für Freunde des physischen Mediums gibt es das Teil als Digipak-CD, inklusive Download-Code. Für Tape-Sammler steht eine schwarze Kassette bereit, limitiert auf 50 Exemplare weltweit. Vinylfans können zwischen drei Varianten wählen: einer klassisch schwarzen Edition (300 Stück), einer Red/White-Splatter-Version (streng limitiert auf 100 Exemplare) und der Ink-Spot-Variante in Corona-/Ink-Optik (ebenfalls 100 Stück). Alle Versionen sind über das Label- und Bandkonto auf Bandcamp erhältlich und kommen im Gatefold-Cover mit Lyric Sheet.
Die Neuauflage reiht sich damit in die Riege der bisherigen Reissues von “Towards the Twilight” und “Thunderbeast” ein, die Apostasy Records ebenfalls in verschiedenen Varianten neu aufgelegt hat. Beim Label erscheinen seit der Rückkehr von NIGHT IN GALES auch sämtliche Studioalben: den Anfang machte “The Last Sunsets” (2018), gefolgt von “Dawnlight Garden” (2020), “The Black Stream” (2023) und “Shadowreaper” (2024).
Los geht “Sylphlike (Re-Recording 2025)” – den Hinweis auf das Re-Recording spare ich mir im weiteren Verlauf des Artikels – mit ‘Bleed Afresh’. Der Song startet eher ruhig, die Growls gehen unter die Haut und die Melodie bleibt einem noch eine Weile im Kopf. Selbstverständlich hat ‘Bleed Afresh’ auch seine druckvollen Momente – doch insgesamt bleibt der starke Opener in ruhigerem und melodischem Fahrwasser. Weiter geht es mit dem Titelsong ‘Sylphlike’, der mit seiner melancholischen Seite und seinen treibenden Melodien überzeugt. Der Wechsel von Härte und Atmosphäre erzeugt eine Spannung, die sich beim Hörer in den schnelleren Passagen durch Headbangen lösen kann. Textlich schwankt ‘Sylphlike’ zwischen Schmerz und Erlösung – was absolut stimmig zur Musik ist. ‘Avoid Secret Vanity’ findet man auch auf dem Debütalbum “Towards the Twilight”, das 1997 veröffentlicht wurde. Der Song ist allein deswegen sehr bemerkenswert, als dass er mit Klaviertönen beginnt und anschließend eine Armee aus rasenden Gitarrenklängen und fetten Blastbeats loslässt, angetrieben durch bockstarke Growls. Die Nummer kann aber nicht nur Vollgas, NIGHT IN GALES finden den Weg zurück in etwas melodischere Gefilde, um dann zum nächsten Moshpit einzuladen. ‘Mindspawn’ ist ein druckbetankter Göteborg-Death-Knaller, der in unter drei Minuten die Wände zum Wackeln bringt und von der Thematik durchaus auch von aktuellen Geschehnissen inspiriert sein könnte. Nach dem komplett instrumental gehaltenen ‘When the Lightning Starts’ ist ‘Flowing Spring’ ebenfalls kompakt und eine 167-Sekunden-Dampfwalze, die “Sylphlike” abschließt.
Mit “Sylphlike (Re-Recording 2025)” haben NIGHT IN GALES ihrem 95er-Erstling ein richtig geiles Update verpasst – druckvoll, roh und mit ordentlich Dampf im Kessel. Das Teil klingt „modern“, energiegeladen und fängt absolut den Spirit von vor 30 Jahren ein. Wer die Band oder den frühen Göteborg-Sound liebt, kommt hier definitiv nicht dran vorbei – denn NIGHT IN GALES können das, was Manowar nicht können: bockstarke Re-Recordings raushauen!
Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten


