NIFELHEIM – UNHOLY DEATH

NIFELHEIM

Titel: UNHOLY DEATH

Label: Darkness Shall Rise

Spieldauer: 37:27 Minuten

VÖ: 04. Juli 2024

Am 04. Juli 2024 veröffentlichen Darkness Shall Rise Productions eine Compilation aus Songs der Band NIFELHEIM. Getauft – darf ich das überhaupt so schreiben? – wurde das tiefschwarze Teil auf “Unholy Death”(-Compilation) und wird auf CD, Kassette und Vinyl-LP erscheinen, wobei die Kassettenversion bereits ab dem am 6. Juni erhältlich ist. Der Hassfetzen enthält laut Promotext 12 Songs, die “inspiriert von Hass und einigen der abscheulichsten und dunkelsten Metal-Songs der 80er Jahre” sind.

Der Promotext verrät auch schon einiges über das, was ich zu hören bekam:

Obwohl die auf diesem Demo verewigten Tracks schlecht aufgenommen und eher amateurhaft gespielt sind, tragen sie bereits unverkennbar einige der Markenzeichen, für die die Band verehrt werden sollte. Hellbutchers wahnsinnige, völlig besessene Schreie und ihr Songwriting-Talent und ihr Sinn für Melodien machen das Demo zu einem Must-Have nicht nur für treue Verehrer der Band, sondern für jeden, der auf frühe Sodom, frühe Bathory oder Treblinka steht.

Hören wir in die Scheibe rein, deren Songs 2024 von Hellbutcher von den Original-Masterbändern neu abgemischt und im Februar 2024 von Patrick W. Engel im Temple Of Disharmony gemastert wurden. Während man dem ‘Intro’ noch eine gewisse Atmosphäre attestieren kann, geht das Dilemma dieser Veröffentlichung mit dem ersten richtigen Song namens ‘Black Curse’ schon los. Irgendwie muss der Sänger mit dem Mikro 100m entfernt gestanden haben, während Gitarre und Drums “bespielt” werden. Man hört eigentlich nur einen Soundbrei aus gekeiften Schreien und eben Schlagzeug und Gitarre, was sich auch im Titelsong ‘Unholy Death’ nicht ändert. Mit ‘Satanic Sacrifice’ und ‘Dawn Of The Dark Millenium’ kommen die beiden letzten Songs aus der “Unholy Death Demo” von 1993. Immerhin bei letzterem gibts ein bisschen Abwechslung in Sachen “tempoverlagerung”. Die Qualität insgesamt bleibt aber gleich. ‘Witchfuck’, ‘Sodomizer’ und ‘Possessed By Evil’ ist ein höllisches Dreierpack aus unveröffentlichten Demos aus dem Jahr 1993, der Track ‘The Devastation’ stammt von der “Unholy Death” EP und mit ‘Fuck Off’ entdeckte man den Hall und fügte diesen Soundeffekt über die gesamten 24 Sekunden (!!!) Spielzeit ein. ‘Mean Machine’ (MOTÖRHEAD/ aufgenommen 1992) und ‘Reaper’ (BATHORY aufgenommen 1993) sind die “Perlen” dieser Scheibe in Sachen Gesang und Melodie,

Ich mag Raritäten sehr und bin auch bereit, für frühe Werke meiner favorisierten Bands Geld auszugeben. Was dieses 40 Minuten Werk angeht, dem ich absolut nichts abgewinnen kann, würde ich mein Geld sparen oder es spenden. Auch wenn Black Metal rauer sein darf als andere Genres, darf man doch eine gewisse Qualität erwarten, die hier trotz der Überarbeitung von Hellbutcher und Co. sehr zu wünschen übrig lässt. Als Zugabe zu einer Sammlerbox oder ähnlichem wäre diese Compilation okay, aber als Vollpreis-Produkt käme mir “Unholy Death” nicht ins Haus.

Tobi Stahl vergibt 3 von 10 Punkten