NEPTUNE – THE REBIRTH (EP)

Neptune-The-Rebirth

NEPTUNE

Titel: THE REBIRTH (EP)

Label: EIGENPRODUKTION

Spieldauer: 17:36 Minuten

VÖ: 24.06.2022

Vor zwei Jahren veröffentlichten NEPTUNE ihr Debütalbum „Northern Steel“ und bekamen von Fans und Fachpresse überwiegend gute Bewertungen. Die Wurzeln der Band liegen in den 1980ern und aus dieser Zeit gibt es Songs, die sich auf der Compilation „Land Of Northern (1983-2018)“ befinden. Weiterhin wurde 2019 die digitale EP „The Last Flight Of The Rafven“ veröffentlicht. Wem die Diskographie der Truppe ein bisschen ungewöhnlich vorkommt, dem lege ich die Bandbiografie auf der offiziellen Webseite ans Herz, denn dort erfährt man mehr über die bewegende Geschichte von NEPTUNE.

Doch jetzt zum aktuelleren Geschehen und der EP „The Rebirth“. Vor der Pandemie spielten NEPTUNE einige Gigs rund um ihr Album „Northern Steel“ und bei dieser Gelegenheit fanden auch ältere Songs ihren Weg auf die Setlist. Die Begeisterung der Fans für diese Tracks aus früheren Tagen nahmen NEPTUNE zum Anlass, um sie neu aufzunehmen. Am 22. April 2022 wird das schwedische Melodic Heavy Metal Quintett die erste Single ´Enemies´ veröffentlichen. Ab diesem Zeitpunkt und in einem Abstand von jeweils drei Wochen werden ´Ready To Fight´ (13. Mai 2022) und ´Protector´ (03. Juni 2022) erscheinen. Am 24. Juni 2022 wird die EP „The Rebirth“ mit der vierten Single ´Hard To Be Right´ komplettiert. Alle vier Songs findet man auch auf der Compilation „Land Of Northern“ wieder, wo sie ihren ganz eigenen Charme des 1980er Heavy Metal aus Schweden versprühen. Außerdem werden die früheren Songs noch vom 2019 verstorbenen Ray Alex, dem Bruder des aktuellen Frontmanns Row, gesungen.

´Enemies´ eröffnet die EP und ist in Sachen Geschwindigkeit und Härte keinesfalls mit seiner Ursprungsversion vergleichbar. Row Alex schmettert dem Zuhörer das ´Enemies´ aus dem Refrain so um die Ohren, dass es sich dort eine Weile einnistet – der Ohrwurm lässt grüßen. Melodischer werden NEPTUNE bei ´Ready To Fight´, dass musikalisch richtig gut klingt, aber ein bisschen mehr Lyrics verdient hätte. Dem nordischen Göttervater Odin wird in der Heldenhymne ´Protector´ gehuldigt und ´Hard To Be Right´ könnte dank seines Grooves gut und gerne aus dem Soundtrack eines 80er Hollywoodstreifens über einen aufstrebenden Boxer stammen.

Die vier Songs auf der EP „The Rebirth“ gefallen mir ziemlich gut. Row Alex (Vocals) und seinen Bandkollegen Anders Olsson (Guitar), Tosh Ason (Bass & backing vocals), Johan Rosth (Keyboards) und Jonas Wikström (Drums) haben alten Bandklassikern mit Hingabe neues Leben eingehaucht und sie in die heutige Zeit geholt.  Bei ´Enemies´ fällt jedoch auf, dass Rows schöne sonore Stimme richtig stark ist, wenn sie Platz hat sich zu entfalten, aber schnellere Abfolgen von Lyrics während  ´Enemies´ hier und da unrund erscheinen. Ansonsten habe ich weder an der Gitarrenarbeit noch an den Drums oder den Keyboards etwas auszusetzen und freue mich, dass NEPTUNE ihre Songs neu auflegen, den Vibe aus den 1980ern und mit diesem auch ein Stück vom verstorbenen Ray Alex mitschwingen lassen.

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten