NECROMANCERS
Titel: WHERE THE VOID ROSE
Label: Ripple Music (US) / Season Of Mist (EU)
Spieldauer: 37:42 Minuten
VÖ: 16. September 2022
„Wo die Leere aufsteigt“: Doomig-progressives aus Frankreich
Mit “Where the void rose” bringen die NECROMANCERS ihr drittes Album nach den gefeierten “Servants Of The Salem Girl” und “Of Blood And Wine” am 16. September auf den Markt. Einmal mehr beweisen die 4 Franzosen, dass sie hervorragenden doomigen Stonerrock spielen können und durch ihre kraftvolle medieval Version des Genres einen eigenen Sound kreieren, der seinesgleichen sucht.
Schon bei der vorab Singleauskopplung ‚The Needle´ wurde mit der ersten Note klar, dass sich die NECROMANCERS bei den Vocals deutlich verändert haben. Der seitherige Sänger Tom Cornière-David, der mit seiner kräftigen, growligen Stimme, den Jungs mächtig Dampf verpasste hatte, ist nicht mehr an Bord. Sein Nachfolger am Mikrofon und an der Rhythmusgitarre Basile Chevalier-Coudrain pflegt oft sanftere Töne, die die Band um ein neues Klangspektrum erweitern. Durch den melodiöseren Gesang tritt der WOW-Effekt nicht gleich ein und das 6-Track-Album muss mit wacherem Ohr gehört werden. Mit seinem größeren Stimmumfang verschafft es Basile insgesamt, der NECROMANCERS Musik mehr Möglichkeiten zu erschließen. Bei den Inhalten bedienen sich die West-Franzosen den genreüblichen Facetten: Mythologie und Mystik werden mit Religion, Fantasy und Horror vermengt. Das gibt eine kräftige Bowle, aus der die Lyrics geschöpft werden und gekonnt mit dem doomigen Sound vermischt werden. Das Quartett ist auf ihrer dritten Platte experimentierfreudiger als zuvor. Dafür steht exemplarisch der Titelsong ‚Where the Void Rose´ auf dem sie ihre volle Bandbreite an Progressive Rock, Heavy Psych und 70er Pagan Metal zur Geltung bringen.
Im Interview mit OBLIVEON erklärt Schlagzeuger Benjamin Rousseau zur Entstehung der neuen Platte, dass „sich die Kompositionsmethode seit Servants nicht wirklich verändert hat. Außer dass die Pandemie uns gezwungen hat, uns Zeit für die Vorproduktion, das Experimentieren und verschiedene Tests im Allgemeinen zu nehmen und uns mehr Freiheit bei unseren endgültigen Entscheidungen gegeben hat.“ Zur Produktion mit dem neuen Bandmitglied Sänger Basile führt er aus: „Wir haben The Necromancers Songs immer als Quartett geschrieben, das hat sich mit ‚Where the Void Rose´ nicht geändert. Die Arbeit mit Basile an diesem Album war ein wahrer Genuss, der uns als Band dazu gebracht hat, die Dinge weiter voranzutreiben, als wir es uns erhofft hatten. Wir fühlten, dass es ein ehrliches und authentisches gemeinsames Album wird.“
Man kann über die NECROMANCERS nicht sprechen, ohne ihr grandioses Artwork zu erwähnen. Erneut haben das Vaderetro Studio die Covergestaltung übernommen. Nachdem dieses bereits für ORANGE GOBLIN, RED FANG und andere der Branche gearbeitet haben, erzählen Sie uns mit dem weiß-schwarz gehaltenen Kunstwerkt eine dystopische Geschichte. Man kann gespannt sein, wie sich das gestalterische Konzept bei Vinyl und Digipack weiterentwickelt.
Die NECROMANCERS werden am 15. Oktober beim Desertfest in Antwerpen auftreten und planen für 2023 Konzerte, die sie sicher auch wieder in den deutschsprachigen Raum bringen werden. Das starke Album “Where the void rose” ist eine echte Empfehlung und macht Lust auf mehr von den NECROMANCERN.
Die NECROMANCERS sind:
Gesang, Gitarre: Basile Chevalier-Coudrain
Bass: Simon Evariste
Schlagzeug: Benjamin Rousseau
Leadgitarre: Robin Genais
obliveon vergibt 9 von 10 Punkten