NEBULARIS – EXODUS-SHATTERED EARTH SAGA PT. I

NEBULARIS

Titel: EXODUS - SHATTERED EARTH SAGA PT. I

Label: Independent

Spieldauer: 25:50 Minuten

VÖ: 23. Februar 2024

Der Weltraum, unendliche Weiten. Hier oder in einer entfernten Galaxie, diese Welten sind lange schon Orte für Geschichten über den Menschen, das Leben und alles andere. Es geht um den Kampf Gute gegen Böse oder auch mal „nur“ ums Überleben. Ein ähnliches Füllhorn erzählerischer Kunst findet man in der Bibel.

Auf ziemlich beide inspirative Quellen bezieht sich die irische Band NEBULARIS mit dieser Veröffentlichung. Während Moses sein Volk im Buch Exodus aus Ägypten führt, geht es auf dem Album gleich um die ganze Menschheit. Die Erde droht zu zerfallen, die Ozeane kochen. Es ist also Zeit, den Planeten zu verlassen und eine neue Welt zu suchen. Ein gelobtes Land.

Die Band NEBULARIS hat sich erst Anfang 2023 gegründet. Im gleichen Jahr die ersten Festivalauftritte, und schon ein Tonträger. Allerdings, von 8 Stücken auf der CD sind leider drei Pre- und Interludes. Gut, das gehört zum Thema, aber am Ende ist das doch ein wenig dünn.

Ansonsten ist das Thema schon musikalisch spannend umgesetzt. Natürlich hören wir zu Beginn mit ´Tellurian´ ein paar astronomische Soundspielereien. Die leiten den spannenden Banger ´Cataclysm´ ein. Aggressive Gitarren und das Wechselspiel von klarem Gesang und Growls machen diese Nummer zu einem kleinen Hinhörer. Düstere Klänge und bewusst schiefe Chöre bestimmen das Bild von ´Subnautica´. Eher perkussiv wird die Reise mit ´Nautica´ fortgesetzt. Hier treffen moderne Metal-Elemente auf klassische Prog-Motive. Am Ende der Scheibe finden sich mit ´Critias´ auch ein paar eher ruhige Momente.

Nach dem ersten, auch ob des Klangs, etwas schwachen Eindruck wächst dieser erste Teil. Hat man sich aber an den schlußendlich auch authentischen Sound gewöhnt, macht er doch ziemlich Freude. Vor allem finde ich gut, dass hier eine junge Prog Metal Band sich mal nicht auf Dream Theater beruft. Viel eher finde ich, auch stimmungsmäßig, eine Verwandtschaft zu Threshold. Mit zehn Minuten mehr Spielzeit wäre das Ding ein Kandidat für eine noch höhere Bewertung.

Eins noch, aus der aktuellen KI-Diskussion in der Covergestaltung halte ich mich erst einmal raus. Da habe ich noch keine abschließende Meinung. Aber, egal wie dies Bild hier entstanden ist. Es ist großes Kino.

Mario Wolski vergibt 7,5 von 10 Punkten